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Mark Watson: Überlebensgroß

Überlebensgroß

von Mark Watson
Verlag: Wilhelm Heyne Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Belletristik
ISBN-13 978-3-453-43712-8

Preis: 19,79 Euro bei Amazon.de [Stand: 22. Dezember 2024]
Dominic verbringt seine berufliche Zeit damit, die glücklichsten Tage anderer Menschen festzuhalten - er ist Hochzeitsfotograf. Auf einer dieser Hochzeiten lernt er seine Frau Loreen kennen, mit der er sich ein bescheidenes Leben aufbaut. Doch Dominic wird von einer Sehnsucht getrieben. Einer Sehnsucht, die ihn langsam zu zerstören beginnt. Immer wieder versucht er, seine Scheinwelt aufrechtzuerhalten, doch er spürt, wie seine Kräfte weiter schwinden. So isoliert sich Dominic immer mehr. Nur seine Schwester Viktoria, zu der er ein besonderes Verhältnis hat, ist sein Komplize. Seit Kindertagen verbindet die beiden ein besonderes Band.

Aus Sicht des Ich-Erzählers Dominic erzählt Mark Watson die Lebensgeschichte eines Mannes, auf der Suche nach sich selbst. Man erfährt, dass er der jüngste Spross einer fünfköpfigen Familie ist, das sein Vater als Sportberichterstatter gearbeitet hat und das sich seine Schwester in einen Mann verliebt und diesen auch heiratet, der als Nationalspieler der englischen Cricketmannschaft Karriere macht.

Schwerpunkt der Geschichte ist sicherlich Dominic, der seine Rolle als Looser ausfüllt. Leider schafft es Mark Watson nur bedingt, eine Identifikation zwischen Hauptfigur und Leser herzustellen. Mitfiebern und Mitleiden kann man nur selten. Das liegt sicherlich auch darin begründet, dass der Roman gerade im Mittelteil, trotz zahlreicher Zeitsprünge etwas langatmig daherkommt. Dominic lernt Loreen kennen und baut sich mit ihr ein Leben auf. Gerade diese Passagen verführen den Leser, das eine oder andere Kapitel quer zu lesen.

Zum Ende wird der Roman wieder etwas besser. Die Zerrissenheit von Dominic kommt deutlicher hervor, auch wenn es Mark Watson auch hier nicht zu hundert Prozent gelingt, in die Haut seiner Figur zu schlüpfen.
Fazit
"Überlebensgroß" ist kein schlechter Roman. Durchaus amüsant zeichnet Mark Watson das Bild einer Familie, bei der nicht alles so verläuft, wie es die Konventionen verlangen. Leser von Nick Hornby oder Ian McEwans sind hier durchaus richtig, auch wenn der Roman nicht aus dem Mittelmaß herauskommt.
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Vorgeschlagen von Michael Krause [Profil]
veröffentlicht am 31. Dezember 2012

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