Mit knapp sechzehn Jahren ist Megan Chase in einem schwierigen Alter. In der
Schule und zu Hause fühlt sie sich als Außenseiterin. Ihr Geburtstag verläuft
dann auch gänzlich anders, als sie sich das vorgestellt hat. Als ihr Bruder
verschwindet, begibt sie sich in ein Reich, das sie bisher für reine Mythologie
gehalten hat: das Reich der Feen. Megan erfährt, dass sie die Tochter des
Feenkönigs Oberon ist. Und hier gerät sie in die Fronten eines magischen
Krieges. Zu allem Überfluss verliebt sich Megan auch noch in Ash, dem Prinz des
Winterreiches, der ihr schlimmster Feind ist.
"Sommernacht" ist der gelungene Auftakt der Plötzlich-Fee-Serie aus
der Feder der Amerikanerin Julie Kagawa. Und wer denkt, das es sich hier um
einen reinen Mädchenroman handelt, irrt durchaus. Julie Kagawa schafft es mit
Sprachwitz und sympathischen Figuren, alle Leser zu begeistern. Neben der etwas
ruppigen Hauptfigur Megan ist es vor allem deren bester Freund Robbie, der sich
als Highlight des Romans entpuppt. Auch das Gefühlsleben ihrer jugendlichen
Protagonistin hat Julie Kagawa sehr gut dargestellt, ohne in eine endlose
Schwärmerei zu verfallen. An einigen Stellen übertreibt es die Autorin ein
wenig mit den Beschreibungen, was an diesen Stellen zu Lasten der Handlung geht.
Das Ende ist offen, was für einen Serienauftakt natürlich zu erwarten ist. Auf
jeden Fall möchte man nach der Lektüre wissen, wie es mit Megan weiter geht.
Fazit
"Sommernacht" ist ein lesenswerter Jugendfantasyroman, der das Genre
nicht revolutioniert, aber durchaus zu den besseren Werken gezählt werden kann.
Wer denkt, ein typisches Mädchenbuch zu bekommen, wird sich wundern. Action und
Spannung kommen nicht zu kurz, so dass der Roman auch für männliche Leser in
Frage kommt.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 17. November 2012 2012-11-17 17:31:34