Im Berlin des Jahres 1846 erschüttern gleichzeitig zwei Verbrechensserien die
Bevölkerung. An der Havel und an den umliegenden Seen geht ein Vergewaltiger
seinen grausamen Verbrechen nach und im Scheunenviertel werden junge Frauen,
meist Prostituierte, regelrecht abgeschlachtet. Der jung verheiratete Justus von
Kleist ist der leitende Ermittler und gerät stark unter Druck. Denn
Polizeipräsident nutzt die Verbrechen für seine politische Karriere, schnelle
Aufklärung ist angesagt, egal ob der Festgenommene schuldig ist oder nicht.
Julius von Kleist lebt mit seiner Frau Rachel außerhalb von Berlin, sodass sich
die junge Frau wegen der häufigen Aufenthalte ihres Mannes in Berlin einsam und
gelangweilt fühlt. Da kommt es ihr gerade recht, dass sie von einem Redakteur
einer Berliner Zeitung gefragt wird, ob sie dem einen oder anderen Artikel
schreiben möchte. Auch es von Kleist nicht so ganz recht ist, ist er doch froh,
seine Frau beschäftigt zu sehen. Zudem hilft sie ihm aktiv bei der Lösung der
Fälle, was allerdings dazu führt, dass sie selbst in Lebensgefahr gerät.
Fazit
Nach dem Buch "Leichentuch und Lumpengeld" mit dem Ermittler Julius
von Kleist wurde klar, dass Gabriella Wollenhaupt gerne über den Tellerrand
hinaussieht. Zusammen mit Friedemann Grenz ist auch der zweite historische Krimi
ein tolles Werk mit interessanten Einblicken in die Mitte des 19. Jahrhunderts.
Schlüssig und spannend geschrieben vermittelt das Buch die damalige Zeit mit
ihren Ängsten und Nöten, aber auch den gesellschaftlichen Höhepunkten des
Adels und der aufstrebenden Unternehmer.
Vorgeschlagen von Dietmar Stanka
[Profil]
veröffentlicht am 16. November 2012 2012-11-16 15:27:48