Wenn Administratoren nach den Gründen gefragt werden, warum sie Samba den
Vorzug gegenüber einer Windows-Lösung geben, dann beginnen die meisten erstmal
zu stottern. Das Stottern rührt aber nicht daher, dass Administratoren in der
Regel kommunikationsgestörte Sonderlinge sind oder dass Samba keinerlei
Vorteile zu bieten hat, das Gegenteil ist der Fall: Soll man als erstes die
konkurrenzlose Stabilität der Software erwähnen? Oder doch lieber die
Flexibilität und Sicherheit? Und was ist mit dem unschlagbaren Preis, denn
Samba ist doch als Open Source-Software erhältlich!
Mehr als genug Gründe also, weshalb Samba die erste Wahl ist, um Datei- und
Druckdienste im Netzwerk bereitzustellen. Das Buch "Samba - Ein Datei- und
Druckserver für Linux, Unix und Mac OS X" liegt nach dem großen Erfolg
der ersten Auflage deshalb jetzt in der komplett überarbeiteten Auflage vor.
Die Entwicklung von Samba schreitet stetig voran, so dass die zweite Auflage
jetzt dezidiert auf die wichtigsten Features der neuen Version 3.0 eingeht. Das
Autorentrio Jay Ts, Robert Eckstein und David Collier-Brown hat mühelos 571
Seiten gefüllt, die von Kathrin Lichtenberg hervorragend übersetzt wurden.
Obwohl die Thematik des Buchs staubtrocken und auf technisch hohem Niveau ist,
kann sich der Leser darauf freuen, dass der Schreibstil erstaunlich locker und
von unnötigen Fachchinesischtiraden weitgehend verschont blieb. Das ist umso
erfreulicher, als dass die Server-Software Samba bisher eher stiefmütterlich
behandelt wurde; nur wenige Publikationen sind bisher erschienen. Das Buch aus
dem O’Reilly-Verlag könnte sich aber auch gegen eine erhebliche größere
Konkurrenz durchsetzen, da die Entwickler von Samba das Buch offiziell als
maßgebliche Dokumentation anerkannt haben.
Das Server Message Block-System, das die Grundlage für Samba bildet, wird
leicht verständlich und fundiert erläutert, bevor die Installation unter Unix
und Windows behandelt wird. In späteren Kapiteln wird dann das nötige Wissen
vermittelt, um plattformübergreifend Datei- und Druckdienste im Netzwerk bereit
zu stellen. Das Betreiben von Samba unter Mac OS X wird hingegen nur im Anhang
kurz angerissen, obwohl das Betriebssystem im Buchtitel erwähnt wird. Dafür
gibt es einen kleinen Minuspunkt, den das Buch aber durch seine hervorragende
Umsetzung problemlos ausmerzen kann.
Fazit
"Samba - Ein Datei- und Druckserver für Linux, Unix und Mac OS X"
bereichert die Literatursammlung von Administratoren um ein Werk, das von den
Samba-Entwicklern offiziell als maßgebliche Dokumentation anerkannt ist. In der
komplett überarbeiteten 2. Auflage des Buchs wurden die Kinderkrankheiten der
ersten Auflage kuriert. Die wichtigsten Features von Samba 3.0 werden ebenso
behandelt wie die zahlreichen Vorzüge der stabilen Software, die für
Hunderttausende von Administratoren in aller Welt die erste Wahl ist. Und als
Hilfe ist das Buch aus dem O’Reilly-Verlag die erste Wahl!
Vorgeschlagen von Tino Hahn
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veröffentlicht am 04. November 2003 2003-11-04 13:04:20