Brian Harding geht zum zweiten Mal auf die Marathonstrecke. Nachdem er dank der
Hilfe seines Freundes Christopher Johnson beim Boston Marathon mitlief, müssen
die beiden Freunde diesmal die Strecke in New York zusammen bewältigen. Doch
dies nicht freiwillig. Der russische Oligarch Stalin hat die beiden Männer in
seiner Gewalt, spritzt ihnen die Substanz, die sie zu Sieger machen soll und
schickt sie auf die Strecke. Sein Ziel ist klar: Einer von beiden muss den
Marathon gewinnen. Keiner darf stehen bleiben, da andenfalls die Sprengladungen
in ihren Schuhen explodieren.
Mit "New York Run" legt der deutsche Thrillerautor seinen zweiten
Marathonthriller vor. Beflügelt durch den Erfolg des ersten Teils "Boston
Run", schickt er seine Protagonisten zum zweiten Mal auf die 42 Kilometer,
diesmal durch New York - und zieht dabei wieder alle Register. Der Roman beginnt
äußerst spannend. Frank Lauenroth gelingt es auch, den Spannungspunkt zu
halten. Auf der Strecke gibt es jede Menge Action. Ein weiterer Spannungspunkt
ist der Oligarch Stalin, dessen Motive lange Zeit im Dunkeln bleiben. Und dann
gibt es da noch die Geheimdienste, die sich auf die Jagd machen.
All dies vermischt Frank Lauenroth zu einem kurzweiligen Thriller, der sich
durchaus mit internationaler Konkurrenz messen kann. Schwachpunkte: Wenige!
Sprachlich wirkt der Roman an machen stellen etwas hölzern, wenn zum Beispiel
von lauten Knalls die Rede ist. Hinzu kommt, dass sich der Roman stellenweise
wie ein Aufguss des ersten Teils liest. Es geht wieder um die stimulierende
Substanz und eine eine Verschwörung. Hier wäre Frank Lauenroth gut beraten
gewesen, sein Thema ein wenig zu variieren.
Andererseits hat der Autor auch ein Gespür dafür, den Leser zu fesseln. Sicher
sind solche Romane immer Fiktion, aber das Handwerk eines guten Thrillerautors
besteht darin, diese Fiktion so zu verpacken, dass sie für die jeweilige
Buchlänge zur Wahrheit wird. Und dies erreicht Frank Lauenroth.
Fazit
"New York Run" ist ein wirklich guter Thriller aus deutscher Feder auf
internationalem Parkett. Mit seinen Marathonthrillern hat Frank Lauenroth eine
spektakuläre Idee gut umgesetzt. Im Gesamtvergleich ist der Roman einen Tick
schlechter als "Boston Run", was darin begründet ist, dass der Roman
nicht viel Neues bietet. Lesenswert ist er alle mal und Läufer wie
Thrillerleser sollten ihn im Regal haben.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 08. November 2012 2012-11-08 21:34:42