Stellen sie sich vor, Gott heißt Bob, ist ein 19-jähriger Schnösel, der ein
paar Straßen weiter wohnt und den halben Tag verschläft. Vor einigen
Jahrmillionen hatte er seine kreativen sechs Tage, aber seitdem hat er am
Schicksal der Menschheit das Interesse verloren. Vielmehr interessiert er sich
für die hübsche Lucy. Mit ihr will er zusammen sein, koste es, was es wolle.
Doch wenn Bob sich verliebt, versinkt die Welt im wahrsten Sinne des Wortes im
Chaos. Verlagstext
Bob ist neunzehn Jahre alt, sehr von sich eingenommen und faul. Die besten
Voraussetzungen für den Job als Gott. Seinen Posten erhielt er von seiner
alkoholverliebten Mutter Mona, einer Glücksspielerin. Beim Poker gewonnen gab
sie den Job an ihren Sohn weiter, frei nach dem Motto, da kann er nichts falsch
machen. Sagte sie und er erschuf die Erde und kurz darauf Adam und Eva.
Bobs Vater ist irgendeiner von Monas verflossenen Liebhabern. Vielleicht ist er
Schuld an den eher zweifelhaften Charaktereigenschaften. Man weiss es nicht,
denn angeblich hat Mona sich zwischen Alkohol und Glücksspiel viel Mühe mit
der Erziehung gegeben. Es kommt, wie es kommen muss, auch ein miesepetriger,
blasierter, ichbezogener neunzehnjähriger Lümmel lernt eine junge Frau kennen.
Lucy ist jung und eine lebenslustige Schönheit und glänzt in ihrer
Anwesenheit durch die äussere Beschreibung. Im Gegensatz zu Bob ist sie lustig,
nett, zuvorkommend und eine wahre Ausgeburt von Fröhlichkeit. Bob verliebt sich
in Lucy und gerät in ein Wechselbad der Gefühle. Schlecht für den
heimatlichen Planeten, den das Wetter ist ausgerechnet an seine Gefühle
gekoppelt. Die Sache scheint aus dem Ruder zu laufen. Selbst der Berater B., die
rechte und die linke Hand Gottes, der das Beste will (für wen), weiss sich bald
keinen Rat mehr. Denn Gott Bob denkt hauptsächlich an sich. Und wenn es
Probleme mit Lucy gibt, dann schlägt das Wetter als aufgekratztes, verwirrtes
Erregungswetter sich nachträglich auf die Erde nieder.
Fazit
Oh. mein. Gott ist ein relativ schön zu lesendes Buch, das mich mit seiner
spritzigen Erzählweise durchaus teilweise amüsiert. Vor allem, weil immer
wieder skurrile Gestalten auftauchen, die das Buch mit zusätzlichem Leben
erfüllen. Leider ist das Leben sehr kurzlebig, denn die Gestalten haben mit
ihrem Auftauchen auch schon alles hinter sich gebracht. Ihnen fehlt die
Persönlichkeit, die man literarischen Figuren mitgeben sollte, damit eine
lebendige Handlung entsteht. Das Buch an sich zählt sicherlich nicht zur
phantastischen Literatur. Es bietet mit dem gottgleichen Hintergrund nur eine
erfolgreiche Abwechslung zu anderen Romanen, die das Thema erwachsen werden
aufgreifen, aber so wirklich passieren tut nichts. Das zeigt sich, wenn man
Anfang und Ende vergleicht. Zudem entwickelt sich aus der göttlichen
Verliebtheit jede Menge Situationskomik. Meg Rosoff entwickelte ein paar
illustre aber oberflächliche Nebenfiguren, humorvoll, aber schonungslos naiv.
Das Ende ist nicht überraschend relativ schnell zu erraten. Die letzte Frage
an dieses Buch, trotz aller Lockerheit beim Lesen, was war das jetzt? Ich
glaube, ich habe das Buch nicht verstanden.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 02. Oktober 2012 2012-10-02 21:14:28