Die Ecke um Mühldorf am Inn und die fiktive Gemeinde Weil ganz in der Nähe,
inmitten der bayrischen Provinz ist Schauplatz des Krimis von Barbara Brinkmann.
Die junge Polizistin Katharina Berger kehrt notgedrungen nach vielen Jahren bei
der Kriminalpolizei zurück in ihre Heimat. Dort soll sie noch eine Chance
bekommen, nach einem Schuss aus ihrer Dienstwaffe auf einen Verdächtigen. Zu
verdanken hat sie diese Chance ihrem Ziehvater, der nach dem tödlichen
Herzinfarkt ihres Vaters für sie da war. Aber der Brunner ist ein grantiger
Mann, der sehr wetterfühlig ist und bei der Ankunft von Katharina Berger in der
Polizeiinspektion Weil, wutentbrannt und laut fluchend das Weite sucht. So
stürzt sich die Katharina gleich in ihren ersten Fall. Es geht um eine
Vermisstenanzeige, die der Tandler, wie der ortsansässige
Gebrauchtwagenhändler genannt wird, aufgegeben hat. Er vermisst seinen wohl
besten Kunden, einem reichen Privatier, der einige Jaguars sein eigen nennt. Bei
ihren Ermittlungen überschreitet die gute Katharina fast sämtliche Kompetenzen
und gerät dabei in richtige Schwierigkeiten, die sie fast das Leben kostet.
Wäre da nicht ihr italienischer Liebhaber, der sie sozusagen im letzten Moment
aus den Fängen des Bösen rettet.
Fazit
Barbara Brinkmann verfolgt mit ihrem Erstlingswerk den allgemeinen Trend der
Provinzkrimis. Allerdings mit der weiteren Nuance, faktisch sämtliche Dialoge
im tiefsten bayrischen Slang zu formulieren. Gut, dass für die nicht des
Dialektes mächtigen Leserinnen und Leser ein Glossar zur Verfügung steht. Wie
übrigens auch für die italienischen Konversationen mit dem Commissario aus dem
Süden Europas.
Vorgeschlagen von Dietmar Stanka
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veröffentlicht am 25. September 2012 2012-09-25 16:42:07