Die beiden gleichaltrigen Freundinnen Jenny und Juli kennen sich schon sehr
lange und haben viele gemeinsame Interessen. Sie sind unzertrennlich und, wenn
es darum geht, über ihre Geschwister zu lästern, ist jede gern dabei. Diese
Ferien sind ihre letzten gemeinsamen Ferien, denn danach trennen sich ihre Wege.
Sie werden an unterschiedlichen Schulen weiterlernen und werden sich daher nicht
mehr so oft sehen, wie sie wollen. Aus diesem Grund wollen sie die Ferien
besonders geniessen, und das Beste daraus machen. Die Sommerferien beginnen für
die beiden äusserst angenehm. Sie kennen die Umgebung und die Eltern setzen
inzwischen mehr Vertrauen in sie, sodass sie wesentlich freier ihre Ferien
verbringen können.
Das Verhängnis nimmt seinen Lauf, als Jenny den alten Aufzug im Ferienapartment
ihrer Freundin benutzt. Statt aber in der ersten Etage auszusteigen, landet sie
ein Jahr in der Zukunft. Der Schock ist gross und schon bald bemerkt sie, dass
sich einiges veränderte. Sehr zum Nachteil von Jenny und vor allem Juli. Julis
jüngerer Bruder, über den sich immer so trefflich lästern liess, fiel nach
einem Reitunfall ins Koma. Die Eltern verkrafteten das Unglück nicht, sind
selbst depressiv und verloren dadurch ihre Arbeitsstellen. Dies alles, wie auch
das Verhalten der eigenen Eltern ist für sie erschreckend. Jenny gelangt wieder
in ihre Gegenwart zurück, doch das Unglück, der Reitunfall, lässt sich nicht
mehr aufhalten.
Fazit
Was sich mir als Science Fiction Zeitreiseroman darstellte, ist nichts anderes
als eine Teenagergeschichte. Mit der Situation: "Was wäre wenn", wird
lediglich ein wenig gespielt. Die Zeitreisegeschichte ist nur Mittel zum Zweck,
das Schicksal zweier Jugendlicher darzustellen. Sie macht eines deutlich, ein
vorgegebenes Schicksal kann nicht geändert, höchstenfalls gemindert werden.
Jennys sorgloses Leben und ihre kindliche Unschuld (wenn man es so nennen
möchte) ist mit dem Tag beendet, da sie in die Zukunft gerissen wird. Sie steht
vor Problemen, die sie weder gewollt, noch ausgelöst hat, damit jedoch trotzdem
fertig werden muss. In der Erzählung, Ein Jahr ohne Juli, zeigt sich, dass
Freundschaft mehr ist, als nur miteinander abhängen. Freundschaft bedeutet viel
mehr. Es ist wichtig, auf den Freund / die Freundin zu achten. Man muss
füreinander da sein. Manchmal reicht es schon, miteinander zu reden und andere
Möglichkeiten aufzuzeigen. Als Freundin übernimmt man auch Verantwortung.
Die gefühlvolle Geschichte ist wunderbar erzählt. Im Mittelpunkt stehen zwei
Mädchen, ihr heranwachsen und langsam den Schritt zum Erwachsen werden
vollziehen und vor allem eine, manchmal gestresste, aber doch unverbrüchliche
Freundschaft. Ein Buch, in dem die Zeitreise nicht als Science Fiction
Bestandteil im Mittelpunkt steht, sondern nur Mittel zum Zweck ist. Die
ansprechende Geschichte lässt sich gut und erfrischend leicht lesen und ist
durchaus für Jungs geeignet, obwohl das Zielpublikum eindeutig Mädchen sind.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 02. September 2012 2012-09-02 09:52:45