Man hat kein leichtes Los als Rezensent. Da hat man ein grossartiges Buch vor
sich liegen, gelesen, für super gut befunden und kommt doch nicht mehr dazu,
die Rezension zu schreiben. Das liegt wohl daran, dass mir die Zeit davon lief,
ich in Urlaub wollte und andere Dinge mehr, die sich in den Vordergrund schoben.
Aber Dirk Lloyd, alias Dark Lord hat sich furchtbar gerächt. 1. Habe ich für
das Fest die Hälfte meiner Dinge vergessen einzupacken. Z. B. die Handtücher
und wer per Anhalter durch die Galaxis kennt, weiss, wie gefährlich das ist.
Und 2. sitze ich jetzt hier und schreibe die Buchbesprechung. Es ist Sonntag,
mein zweiter Urlaubstag und mich treibt etwas, das nachzuholen. Wahrscheinlich
ist es Dirk Lloyd, Verzeihung Dark Lord persönlich, der mich antreibt. Dabei
fing das Buch so harmlos an.
Dark Lord ist besiegt. Die Welten, die unter seiner Knechtschaft litten, sind
befreit. Der Magier Hasdruban der Reine mit seinen Rittern vom weissen Schild
machte ihm den Garaus. Ich denke mal, Hasdruban glaubt dies. Aber in
Wirklichkeit begann Dark Lord eine Reise ins Land seiner persönlichen Qualen
mit dem Extrem-Wunsch, wieder zurückzukehren. Doch erst einmal ist ihm dies
verwehrt, zu seinem Leid hat er an Grösse und Macht stark eingebüsst. Er
landet auf der Erde. Jetzt könnte man Pläne schmieden, die Welt unterwerfen
und an der Rückkehr ins Reich arbeiten. Wenn da nicht dieser kleine, missliche
Umstand wäre, im Körper eines dreizehnjährigen Jungen zu stecken und sich
nicht richtig verständlich machen kann. Er liegt auf dem Parkplatz und kann
sich nicht bewegen. Zwei Polizisten, in, wie Dark Lord feststellt, unakzeptablen
Uniformen nähern sich ihm und fragen nach seinem Namen. Leider verstehen sie
ihn falsch und so wird aus Dark Lord schnell ein Dirk Lloyd. Die Welt in der
sich Dirk, Äh Dark, aufhält ist ihm nicht nur gänzlich fremd, auch seine
magischen Superkräfte haben sich verabschiedet. Seine mächtige Stimme, mit der
er die Menschlinge auffordert, sich zu unterwerfen, ist nun einmal die eines
kleinen Jungen. Als ihn ein Ambu Lanze Wagen abholt, lernt er für kleine, blaue
Blitze werfende und laut kreischende Elementare eine sehr effiziente Art der
Folter kennen. Wie so vieles erscheint im die Welt der Menschlinge als eine Welt
voll mächtiger Magie. Und seine eigene wirkt nicht. Die Menschlinge halten ihn
für verrückt, aber hochbegabt. Innerhalb einer halben Stunde hat er nicht nur
das Schachspielen gelernt, sondern auch seine Pflegevater besiegt. In seinem
schwarzen Tagebuch des Verderbens schreibt er alles rein, was er in der Zeit,
die er auf der Erde verbringt, erlebt.
Bei den Pflegeeltern lernt er deren Sohn Christopher kennen und in der Schule
Susanne, kurz Suus genannt. Die beiden sind bald die ersten besten Freunde,
andere sind halt nur Freunde. Mit den beiden erlebt er viele Abenteuer, immer
mit dem Ziel, die Erde zu verlassen und wieder mächtig zu werden. Und es
scheint ihm zu gelingen. Am Tag der Sonnenfinsternis soll es geschehen, er soll
die Reise zurück in seine Welt antreten, wo bereits sein treuer Vasall Gargon
der Grauenhafte auf ihn wartet.
Gargon wird warten müssen, denn Dirk Lloyd bleibt auf der Erde. Und etwas geht
bei diesem Zauber furchtbar schief...
Fazit
Das Buch Dark Lord von Jamie Thomson verdrängt gerade eine Menge phantastischer
Jugendbücher in der Hitliste des Jahres 2012. Es ist in meinen Augen das zur
Zeit beste Jugendbuch für die ersten acht Monate des Jahres und besitzt gute
Chancen es auch für die nächsten vier Monate zu bleiben. Selten hatte ich so
viel Spass mit einem übermächtigen Herrscher. Das Buch ist unglaublich und
sollte gelesen werden, weil man es sonst nicht glaubt. Mir sind in diesem Buch
nur zwei Fehler aufgefallen, was für ein gutes Lektorat spricht. Ein
Schreibfehler, weil Sparco einmal mit c, dann wieder mit k geschrieben wurde.
Und, was wohl wegen eines Zahlendrehers einer Nichtschachspielerin zustande kam,
ein Schachbrett hat 64 und nicht 46 Felder. Aber das sind Kleinigkeiten, die
locker in die Schindergruben der ewigen Verdammnis geschoben werden können.
Oh ihr Menschlinge, wenn ihr euch nicht in den Neun Höllen, dem eisernen Turm
der Verzweiflung, oder irgendwelchen Abgründen der Hoffnungslosigkeit
wiederfinden wollt, dann wartet nicht erst auf den nächsten Band, den es
unzweifelhaft geben wird, sondern lest diesen Band. Es gibt Nichts zu lachen!
Denn Dirk Lloyd, Verzeihung, Dark Lord, ergreift die Weltherrschaft.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 02. September 2012 2012-09-02 09:47:15