Wenn man schon zu diesen Büchern greift, sollte ganz klar sein, die
Götterkriege sind keine Reihe, die gerade mal schnell gelesen werden können.
Wer die anderen Bücher um Askir nicht kennt, wird grosse Schwierigkeiten haben,
sich zurechtzufinden. Der Icherzähler des Romans ist der Antiheld und ewigen
Wanderer Havald. Der legendäre Lanzengeneral Havald ist wieder einmal dem Tod
entronnen, was nicht viel zu bedeuten hat. Er war tot, wurde wiedergeboren,
wurde ermordet, wieder zum Leben erweckt und überall haben die Götter ihre
Finger drin. Mit einem verfluchten Schwert gesegnet eilt er von Auftrag zu
Auftrag, um eine Prophezeiung der der Götter zu erfüllen. Statt die Götter
gleich richtig eingreifen und dem Nekromantenkaiser mal kräftig auf die Finger
klopfen, muss dass der arme Kerl Havald machen. Er soll den selbsternannten
Möchtegerngott erschlagen, die Seelenreiter vernichten und, wieder einmal,
dabei sterben. Die Unwilligkeit, sich vom Leben zum Tode zu befördern, steht
ihm wahrlich ins Gesicht geschrieben. Dafür sucht er sich neue Verbündete, wie
etwa die Truppen von Xiang oder die nomadisierenden Wilden aus der Ostmark, die
zum Teil willig sind, helfend einzugreifen.
Fazit
Richard Schwartz ist inzwischen ein Autor, der sich fest auf die
Fantasy-Schiene eingeschossen hat. Daher ist es nicht verwunderlich, dass er das
Land Askir und die Länder drum herum gut ausbaut und dem Leser Nahe bringt.
Andererseits ist diese Festlegung ein Manko, denn er entwickelt eine gewisse
Routine in seinen Romanen. Der vorliegende Band kämpft mit einer gewissen
Handlungsarmut, weil Richard Schwartz zu sehr auf die Personen konzentriert.
Zwar versucht er zu grosse Längen zu vermeiden, doch das geht wiederum zu
Lastend der Erzählung. Sie wird in den Bereichen, in denen es um Handlung und
nicht Erklärung geht, zu schnell abgehandelt. Und wenn es endlich richtig zur
Sachen gehen soll, ist der Roman beendet und man darf auf den nächsten gespannt
sein. Gute Unterhaltung, locker und leicht erzählt, doch ohne Vorkenntnisse
nicht völlig einfach zu verstehen.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 02. September 2012 2012-09-02 09:42:17