Mehr als 700 Seiten Spannung und englischen Charme präsentiert die
amerikanische Bestsellerautorin in diesem Krimi.
Als Täter für das plötzliche Verschwinden ihrer zehnjährigen Tochter
Charlotte hat die konservative Politikerin Eve Bowen sofort einen Verdacht. Es
kann nur der Vater von Charlotte sein, mit dem sie vor über zehn Jahren
während eines Parteikongresses ein kurzes sexuelles Verhältnis gepflegt hatte.
Sie war damals noch keine Berühmtheit, er war nur ein kleiner Journalist. Heute
ist er der Chefredakteur einer der größten Zeitungen Englands und als solcher
bemüht, die konservative Regierung zu stürzen. Für Eve Bowen ist es
sonnenklar, dass Dennis Luxford eine Kampagne gegen sie fährt. Dabei schreckt
er offensichtlich nicht vor seiner eigenen Tochter zurück. Selbst mit der
Nachricht, dass Charlotte tot aufgefunden wurde, ändert sich nichts an ihrem
Verdacht gegen den Chefredakteur.
Erst mit dem Tod des Mädchens treten die bekannten Ermittlerfiguren Inspector
Lynley und Seargent Barbara Havers auf die Bühne. Umfassend lässt Elizabeth
George sehr viel Raum für ihre Hauptfiguren. Obwohl es sich beim vorliegenden
Roman nicht um den ersten mit diesen Figuren handelt, so ist man als Leser
zwingend auf die vorhergegangenen Romane angewiesen, um sich in die Beziehungen
zwischen den Figuren hineinzufühlen. Über Freunde und Familie wird man bestens
in Kenntnis gesetzt. Die Bilder der Familien entstehen vor dem inneren Auge.
Dazu gehören die Ängste vor dem Heiraten, vor einer Beziehung zu einem Mann,
die unsensible Art, auf die Nöte der Freunde einzugehen.
Fazit
Es macht Spaß, die Leute kennenzulernen und die Haupthandlung scheint in den
Hintergrund zu treten. Trotz der immer überraschenden Wendungen, die sie
vollzieht. Rasend schnell vergeht die Zeit beim Lesen und ein Stück England
wird einem dabei auch noch näher gebracht. Besonders die Gegend in Wiltshire um
Salisbury und Marlborough.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 24. August 2012 2012-08-24 10:51:52