John Perry erzählt uns seine Geschichte, beginnend mit dem Besuch am Grab
seiner Frau Kathy und den gleich darauf folgenden Besuch im Rekrutierungsbüro.
Er ist bereit, seine Dienstzeit bei der Armee abzuleisten. Ihn zieht es in den
Weltraum, wo nur zwei Arten von Menschen hinkommen. Siedler und Soldaten. Damit
das so bleibt, achtet die Koloniale Union genau darauf, wer sich in die Weiten
des Alls begibt. Die Koloniale Union mit ihrer technischen Überlegenheit hat im
Kosmos das sagen. Allerdings ist die Koloniale Union nicht die einzige, die sich
im Weltraum ausbreitet. An den Grenzen des von Menschen besiedelten Raumes kommt
es zu Konflikten mit anderen Lebewesen, die ebenfalls die Weltraumfahrt
beherrschen. Um diese Konflikte zu lösen, werden Soldaten benötigt. Und die KU
hat immer genug von ihnen. Sie verspricht männlichen wie weiblichen Greisen und
anderen, die sich auf der Erde nicht mehr wohl fühlen, neue jugendliche
Körper. John Perry nimmt dieses Angebot wahr, denn nach dem Tod seiner Frau
lockt noch einmal das Abenteuer.
Das Abenteuer für John Perry zeigt sich bald in seiner brutalen Art. Ein Krieg
wird geführt, bei dem sich die Menschen durchaus als Aggressoren erweisen. Sie
‚säubern’ fremde Planeten, um sie für Menschen frei zu machen. Krieg ist
immer hart, brutal und grausam. Da nutzt es auch nicht, wenn man neue Körper
erhält und plötzlich jung und voller Elan ist. Die Ausfallquote der Soldaten
liegt bei mehr als fünfundsiebzig Prozent. Perry wird zu einem guten Soldaten,
der sich anpassen kann, aber nicht immer will. Er wird immerzu besonderen
Brennpunkten in der Galaxis abkommandiert. Die schwierigste Mission ist
sicherlich die, wo er mit der gefürchteten Geisterbrigade in den Krieg zieht.
Ziel sind Nicht-Irdische, die in der Lage sind, die Schiffe der Kolonialen Union
zu orten und schnell zu zerstören.
Fazit
Der Roman Krieg der Klone ist eine Erzählung die zu der brutalen Art der
Military-SF gezählt werden muss. Er entspricht aber nicht so sehr der
actionlastigen Hau-Drauf-Schreiberei. Statt dessen ist es ein durchaus
kritisches Buch mit Anleihen bei Leo Tolstois Krieg und Frieden. Von dieser
Seite betrachtet erinnert es weniger an John Ringo und seinen Invasion-Zyklus,
sondern eher an Orson Sott Card’s Enders Game oder Robert A. Heinleins Star
Ship Trooper. Orson Sott Card erzählt von Jugendlichen, die an Daddelmaschinen
sitzen und in Wirklichkeit mit ferngelenkten Raumschiffen Krieg führen während
bei Robert A. Heinlein die Menschen den Krieg zu den Insektoiden führen. Mir
gefiel der Roman besonders deswegen, weil nicht nur tumbe Materialschlachten
stattfinden, sondern weil sich der Autor auch politisch mit dem Problem des
Krieges auseinander setzt. Ähnlich wie Heinlein setzt sich John Scalzi mit der
Zukunft und deren politischen, kulturellen und sozialen Aspekten auseinander.
Man könnte jetzt noch lange über einen Vergleich der drei Autoren reden bzw.
schreiben. Dazu fehlt mir an dieser Stelle der Platz.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 11. Juli 2008 2008-07-11 17:52:25