Familie Wünschmann ist alles andere als eine Musterfamilie. Mama Emmas
Buchladen steht kurz vor der Pleite, Papa Frank ist völlig überarbeitet, die
pubertierende Fee durchlebt ihren ersten Liebeskummer und Sohn Max wird von dem
Mädchen, dass er liebt gemobbt. In dieser Situation kommt Mama Emma mit der
tollen Idee, verkleidet zu einer Buchpremiere zu gehen. Die Feier entpuppt sich
als Flop und gipfelt in der Tatsache, dass sie von einer Hexe mit einem Fluch
belegt werden. Plötzlich sind sie als Vampir, Frankensteins Monster, Mumie und
Werwolf in ihren Kostümen gefangen. Es folgt eine irrwitzige Jagd um den
Globus, um den Fluch rückgängig zu machen. Dabei müssen sie sich mit Monstern
wie Godzilla herumschlagen und Dracula an der Weltherrschaft hindern. Und ganz
nebenbei herausfinden, dass sie eine Familie sind, die zusammengehört.
In seinem Roman "Happy Family" wildert David Safier in ganz
unterschiedlichen Genres. Die Inhaltsbeschreibung klingt so grotesk, wie sich
der ganze Roman liest. Trotzdem kommt man aus dem Lachen nicht heraus. Mühelos
gelingt es David Safier den Leser von der erste Seite an für seine Familie
Wünschmann zu begeistern. Und gerne begibt man sich auf die Jagd, um zum
Beispiel zu erfahren, wer wirklich hinter Google steht. Der Roman sprüht vor
skurrilen Einfällen, die mehr als einmal dafür sorgen, dass man herzhaft ins
Lachen gerät.
Ein besonderer Kniff sind die unterschiedlichen Erzählperspektiven, bei denen
David Safier immer mit einem Ich-Erzähler arbeitet. Dies ist zu Beginn etwas
gewöhnungsbedürftig, doch wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, möchte man
diese Erzählweise nicht missen. Dadurch hat der Leser permanent das Gefühl
komplett auf der Höhe des Geschehens zu sein. Es gelingt David Safier auch sehr
gut, in die Haut der einzelnen Figuren zu schlüpfen, wobei Mutter Emma den
Großteil der Erzählperspektive einnimmt.
Am Ende drückt der Autor zwar ein wenig auf die Kitsch- und Tränendrüse, doch
das fällt angesichts der bis dahin schon mehr als überdrehten Handlung nicht
wirklich ins Gewicht. Und macht sich schon gar nicht negativ bemerkbar.
Fazit
"Happy Family" von David Safier ist ein toller Roman. Wer für ein
paar Stunden in die Welt der Monster und Mythen eintauchen und seine Familie
manchmal auf den Mond schießen möchte, wird hier genau die Lektüre finden, um
zu entspannen.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 17. Juli 2012 2012-07-17 21:26:57