In einer eisigen Nacht schleppen vier Freunde, zwei Männer und zwei Frauen,
ihren Freund Erik, der tot an den Schultern der beiden Männer hängt quer durch
Berlin. Auf dem Weg zu einer Eisenbahnbrücke begegnen sie immer wieder
Menschen, die aber kein Interesse an den jungen Leuten zeigen. Es war ja nur ein
Unfall beteuern sie sich gegenseitig immer wieder, aber halt im Drogenrausch.
Deshalb muss Erik von einem Zug überrollt werden und möglichst spät
identifiziert werden. Damit die Karrieren der Studenten nicht gefährdet werden.
Damit Kathrin Ärztin werden kann, Thomas in Geschichte promoviert, Amelie
gefeierte Schauspielerin wird und Heinrich die Anwaltskanzlei seines Vaters
übernehmen kann. Schnitt. Ein paar Jahre später, Kathrin führt zusammen mit
einem Kollegen eine Arztpraxis, passieren in der Wohnung der jungen Mutter
seltsame Dinge. Sachen verschwinden und tauchen an ungewöhnlichen Stellen auf,
Bilder hängen schief und eines Tages steht der Kühlschrank auf. Dinge, die
Mia, die 4-jährige Tochter nie machen würde. Dennoch verdächtigt Kathrin die
Kleine. Bis zu dem Tag als Heinrich, der erfolgreiche Anwalt, plötzlich und
unerwartet anruft. Mit spürbarer Angst in der Stimme. Denn Erik hat sich bei
ihm gemeldet per Mail. Der Mann der vor Jahren vollkommen zerfetzt auf dem
Bahndamm gefunden wurde ...
Fazit
Siegfried Langers zweiter Thriller kommt außer in der Anfangsszene ohne Mord
und Totschlag aus. Ohne Blut, ohne grausame Bilder. Dafür ist der
Spannungsbogen nahezu perfekt angesetzt und bis hin zu einem guten Teil des
Buches sind auch für den Leser Zweifel möglich. Die Auflösung erscheint dann
fast schon logisch, aber wer überlebt?
Vorgeschlagen von Dietmar Stanka
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veröffentlicht am 10. Juli 2012 2012-07-10 17:04:30