Schon bei ihrer Ankunft auf Sizilien fühlt sich Rosa, als wäre sie in einen
alten Film geraten. Der Chauffeur, der ihre zufällige Reisebekanntschaft
Alessandro am Flughafen erwartet, der heruntergekommene Palazzo ihrer Tante und
dann die Gerüchte um zwei Mafiaclans, die seit Generationen erbittert
gegeneinander kämpfen: die Alcantaras und die Carnevares, Rosas und Alessandros
Familien. Trotzdem trifft sich Rosa weiterhin mit Alessandro. Seine kühle
Anmut,seine animalische Eleganz faszinieren und verunsichern sie gleichermaßen.
Doch in Alessandro ruht ein unheimliches Erbe, das nicht menschlich ist...
Die 16 Jahre alte Rosa hinterließ mit ihrer direkten und teilweise genervten
Art anfangs einen komischen Eindruck bei mir, der sie jedoch neugierig und
sympatisch macht. Sie ist auf dem Weg nach Sizilien, wo sie noch einmal ganz von
vorne anfangen will. Es werden viele Andeutungen gemacht, dass ihr vor einem
Jahr etwas schlimmes passiert ist,was sie sehr verändert hat. Dies will sie nun
verarbeiten und flieht deshalb zu ihrer Schwester und ihrer Tante nach Italien.
Dort missachtet und ignoriert sie alle Regeln, die ihre Tante Florinda
aufstellt. Rosa hat ihren eigenen Kopf und macht was sie will. Obwohl ihre
Familien seid je her verfeindet sind, trifft sie sich immer wieder mit
Alessandro. Die beiden verfeindeten Familien und zwei junge Menschen die sich
normalerweise hassen sollten, sich jedoch in einander verlieben. Bei diesen
Punkten musste ich an "Romeo und Julia" denken. Und wen verzaubert die
Geschichte nicht?
Nachdem ich die ersten Kapitel gelesen habe, in denen nicht viel mehr passiert,
außer dem Kennenlernen zwischen Rosa und Alessandro und ihrer Ankunft auf
Sizilien, fiel es mir wirklich schwer das Buch aus der Hand zu legen. Denn es
geschehen viele unerwartete Dinge, die das Buch durchgehend spannend machen.
Man begibt sich von einer spannenden Situation in die nächste. Normalerweise
hätte mich ein Buch, in dem es um die Mafia und um "Gestaltenwandler"
geht, nicht zum Lesen angeregt, doch mit "Arkadien erwacht" hat Kai
Meyer es geschafft, diese Punkte und den Mythos Arkadien wunderbar zu verbinden.
Zudem gibt es viele interessante Charaktere, über die man mehr erfahren
möchte. Auch der Schreibstil des Buches gefällt mir sehr gut. Die einzelnen
Szenen werden so real beschrieben, dass man denkt, man wäre selbst dabei. Auch
die Landschaft Italiens, die Olivenbäume und alten Palazzos lassen die
Geschichte sehr real wirken. Ich dachte manchmal, ich hätte sie selbst
besichtigt. Es gibt total romantische Stellen, bei denen man sich gemeinsam mit
Rosa in Alessandro verliebt, und sehr spannende, bei denen man mit den beiden
Protagonisten mitfiebert. Rosa und Alessandro sind keines falls einfach. Sie
haben viele Macken und Ticks. Sie sind ganz eigene Romanfiguren, die einem
gerade deshalb sehr schnell ans Herz wachsen. Rosa ist sehr mutig und nicht das
schüchterne und zurückhaltende Mädchen, dass man aus vielen anderen Büchern
kennt. Alessandro ist sehr charmant und konnte mich sofort für sich einnehmen.
Auch das Cover passt sehr schön zur Geschichte.
Fazit
Die Geschichte ist einfach genial! Man muss dieses Buch gelesen haben. Ich kann
es kaum erwarten den zweiten Teil zu lesen.
Vorgeschlagen von Monamis
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veröffentlicht am 07. Juni 2012 2012-06-07 12:30:13