Mit siebzehn verlieben sich Dawson und Amanda ineinander. Für beide ist es die
große Liebe, jedoch eine Liebe die nicht sein soll: Vor allem Amandas Eltern
bekämpfen die Beziehung mit allen Mitteln. Ein Jahr sind die beiden ein Paar,
bevor sie sich unter dem Druck von außen trennen. Fünfundzwanzig Jahre später
stirbt ihr gemeinsamer Freund Tuck und Dawson und Amanda treffen erneut
aufeinander. Gegen alle Erwartungen sind sie von ihren Gefühlen füreinander
überwältigt. Sie wissen, dass sie für immer zusammen gehören. Allerdings
haben beide ein Leben gelebt, in dem sie Entscheidungen treffen und
Schicksalsschläge verarbeiten mussten. Die Frage, ob ihre Liebe stark genug
ist, die Schatten der Vergangenheit zu löschen stellt Dawson und Amanda auf
eine harte Probe.
Auch in seinem neuen Roman spielt der amerikanische Bestsellerautor Nicholas
Sparks gekonnt auf der Klaviatur der großen Gefühle. Das Romeo-und-Julia-Motiv
nimmt er zum Anlass, eine packende Geschichte über Liebe, Vertrauen, verpasste
Gelegenheiten und schicksalhafte Entscheidungen zu erzählen. Das Wiedersehen
von Dawson und Amanda nimmt den Leser von der ersten Seite an gefangen. Tucks
Vermächtnis zwingt die beiden, sich intensiv mit ihren Gefühlen
auseinanderzusetzen. In diesen Szenen erinnert der Roman ein wenig an den Film
"Die Brücken am Fluss" mit Meryl Streep und Clint Eastwood. Um der
Handlung einen weiteren Aspekt zu geben, der gerade zum Ende hin dafür sorgt,
dass man den Roman nur schwer aus der Hand legen kann, spielt Dawsons Familie in
Person seiner Cousins Ted und Abee eine entscheidende Rolle.
Womit wir bei den Figuren wären. Sie sind auch diesmal wieder das Salz in der
Suppe dieses Sparks-Romans. Amanda und Dawson sind alles andere als perfekt.
Gerade Amandas Zerrissenheit zwischen ihrer großen Liebe und der Verantwortung
gegenüber ihrer Familie wird von Nicholas Sparks hervorragend dargestellt.
Sicher sind manche Szenen womöglich kitschig oder pathetisch, doch wenn man
ehrlich ist, muss man zugeben, dass sich jeder nach einer solchen Liebe sehnt.
Das ist mit Sicherheit auch das Erfolgsrezept des Amerikaners. Wie kaum ein
anderer Autor in diesem Genre schafft er es, Gefühle so darzustellen, dass sich
jeder damit identifizieren kann.
Wenn man an "Mein Weg zu dir" etwas kritisieren möchte, dann ist es
das Ende. Es ist nicht schlecht, doch man ahnt worauf die Geschichte
hinausläuft. Jedoch sollten Kritiker auch hier nicht vergessen, dass es sich um
einen Roman handelt. Von daher kann ich mit dem Ende gut leben. Allerdings muss
ich sagen, dass der amerikanische Originaltitel "The Best Of Me"
wesentlich besser passt. Schade, dass er nicht für die deutsche Ausgabe
übernommen wurde.
Fazit
Einmal mehr überzeugt Nicholas Sparks auf ganzer Linie. Die Geschichte von
Dawson und Amanda fesselt den Leser und rührt ihn zu Tränen. "Mein Weg zu
dir" ist ein toller Roman über die große Liebe und die Entscheidung, sie
auch zu leben.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 26. April 2012 2012-04-26 16:35:27