Der vor zwei Jahren verstorbene Bestsellerautor Robert Ludlum galt als einer der
besten Verschwörungsthriller-Autoren aller Zeiten. "Die Bourne
Identität" ist sein erfolgreichster Roman und Auftakt zu einer Trilogie,
deren erster Teil kürzlich mit Matt Damon und Franka Potente verfilmt wurde. An
der französischen Atlantikküste wird ein Mann ohne Erinnerungen gefunden. Er
weiß nicht mehr wer er ist, aber er kann mit Waffen umgehen und kennt die
Künste der Selbstverteidigung. Er wird gejagt von mächtigen Feinden und findet
die große Liebe seines Lebens. Doch dann findet er heraus, wer er wirklich ist.
Und die Wahrheit ist zutiefst erschreckend. "Die Bourne Identität"
ist ein Roman, der den Leser von der ersten Seite an packt. Die Abenteuer des
Mannes ohne Gedächtnis fesseln den Leser sofort. Doch leider lässt der Roman
mit fortschreitender Dauer nach. Mit jedem Puzzleteil, dass Bourne seiner
Erinnerung zufügen kann, wird der Roman langatmiger. Überhaupt liest sich
"Die Bourne Identität" nach dem ersten Drittel sehr holprig, sodass
man den Eindruck bekommt, dass die deutsche Übersetzung sehr zu wünschen
übrig lässt. Aber auch Ludlum selbst trifft Schuld, dass der Roman nicht das
hält, was er anfangs verspricht. Eine Vielzahl von Personen, dazu noch mit
relativ schwierig zu lesenden französischen Namen, lassen selbst geübte
Thrillerleser den Überblick verlieren, wer zu den Guten und wer zu den Bösen
gehört.
Fazit
Dass Robert Ludlum bessere Romane schreiben kann, hat er mit den
"Matarese" Romanen und nicht zuletzt mit "Der Prometheus
Verrat" bewiesen. "Die Bourne Identität" ist bestenfalls
durchschnittlich und für einen Autoren von der Klasse Ludlums einfach zu wenig.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 13. Oktober 2003 2003-10-13 13:06:00