Otfried Preußler ist mit Märchen- und Sagenstoffen seiner Heimat vertraut.
Dies beweist er auch mit seinem Bilderbuch Wasserschratz und Tatzenkratze. In
einer Mühle leben ein Müller und seine zwei Müllerburschen. Als sie eines
Tages einen Hecht fangen und verspeisen wollen, erscheint plötzlich um
Mitternacht ein grasgrüner Kerl mit breitem Froschmaul. Er möchte auch von dem
gebratenen Fisch mitessen. Dies wird ihm von den Mühlenbewohnern aber
verweigert. Daraufhin springt der Unhold zum Mühlenfenster hinein und schmeißt
die Gegenstände in den Zimmern um sich. Von nun an kommt der Wasserschratz, wie
das froschähnliche Wesen genannt wird, jede Nacht wieder und vertreibt den
Müller und seine Mühlknappen. Dies geht so weiter, bis eines Abends, gegen
Ende des Winters, ein Bärenführer mit seinem Bären in der Mühle übernachten
möchte. Können sie den Wasserschratz aus der Mühle vertreiben?
Preußler hat eine skurrile und witzige Geschichte vorgelegt, die von Werner
Schinko ausdrucksvoll mit großformatigen Bildern illustriert worden ist. Jedes
Detail, etwa der Schreck auf den Gesichtern der Mühlenbewohnern beim Erscheinen
des grünen Ungeheuers, ist auf diesen Zeichnungen festgehalten, so dass der
Text jederzeit durch die plastischen Illustrationen nachvollzogen werden kann.
Fazit
Ein wunderschönes Bilderbuch. Unbedingte Empfehlung!
Vorgeschlagen von Bernhard Nowak
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veröffentlicht am 12. Oktober 2003 2003-10-12 23:44:04