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Gerald Hüther, Inge Michels: Gehirnforschung für Kinder. Felix und Feline entdecken das Gehirn

Gehirnforschung für Kinder. Felix und Feline entdecken das Gehirn

von Gerald Hüther, Inge Michels
Verlag: Kösel-Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Sachbuch
ISBN-13 978-3-466-30845-3

Preis: 17,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 25. Dezember 2024]
Felix und seine Schwester Feline haben eine Blumenzwiebel in einen Topf gepflanzt. Die Kinder überlegen, was die Zwiebel braucht, um zu wachsen und was das Wachstum der Zwiebel stören könnte. Abbildungen in einem Buch bringen Felix, der schon zur Schule geht, auf die Idee, das menschliche Gehirn sei einer Zwiebel ähnlich. Felix und Feline überlegen, welche Nahrung die menschliche Gehirnzwiebel benötigt. Die Kinder kommen von allein auf die Idee, dass das Gehirn beschäftigt werden möchte und dass Angst das Lernen behindern kann. Umgekehrt muss demnach unserer Gehirnzwiebel bei ihrer anstrengenden Tätigkeit helfen, wenn wir Vertrauen und Unterstützung erfahren. Als Feline den Blumentopf zu heftig gießt, entdecken die Geschwister gemeinsam mit Kindern aus der Nachbarschaft eine Verbindung zwischen der Überschwemmung im zu heftig gegossenen Blumentopf und einer Reizüberflutung des Gehirns. Felix und Feline beobachten den Wachstumsprozess von der Blumenzwiebel bis zur Blüte einer kräftigen blau blühenden Wunder-Pflanze. Die kleinen Forscher sind konzentriert bei der Sache und entwickeln ein Gespür für die Bedürfnisse ihrer Pflanze.

Der zweite Teil des Buches richtet sich an erwachsene Leser. Felix Vorstellung vom zwiebelförmigen Gehirn stammt aus einem Sachbuch über Gehirnforschung, in dem die Bereiche Stammhirn, Limbisches System, Grosshirnrinde und Präfontale Rinde, sowie das "Betriebsklima" als Schichten-Modell dargestellt sind. Der kurze Text vermittelt, wie das Begreifen funktioniert, wie Neugier und Entdeckungsfreude sich erst entfalten können, wenn das kindliche Bindungsbedürfnis erfüllt wird. Der Hirnforscher Gerald Hüther erläutert Felix und Felines Forscherverhalten und zeigt auf, welche Entmutigungen und inneren Einstellungen die kindliche Lust am Lernen fördern oder verkümmern lassen. Deutlich weist der Autor darauf hin, dass nicht Förderprogramme kluge Kinder garantieren, sondern Erwachsene zunächst ein Betriebsklima schaffen müssen, in dem Kinder Neugier und Freude am Lernen entwickeln können. "Gehirnforschung für Kinder" regt an, selbst ein Erziehungskünstler zu werden, der kindliche Hirnzwiebeln zur Entfaltung bringt.
Fazit
Hüther/Michels Buch wirkt durch Umschlaggestaltung und Illustrationen zunächst wie ein Kinderbuch zum Thema Gehirn für Kinder vom Kindergartenalter an. Tatsächlich beschäftigen die Kinder sich mit dem Pflanzenwachstum und leiten zu einem Sachtext zu kindlichen Grundbedürfnissen über, der sich an erwachsene Leser richtet. Felix und Felines Erforschung der Blumenzwiebel lässt sich zur Einführung in Kindergartenprojekte ideal als Vorlesegeschichte einsetzen. Für Grundschüler sollte der Text in Leseanfänger-freundlicherer Schrifttype gedruckt sein. Wie Felix allein Gehirn und Zwiebel verknüpfen konnte, bleibt unklar, da das im zweiten Textabschnitt abgebildete Schichtenmodell nicht zwiebelförmig ist. Der Textteil für erwachsene Leser zeigt prägnant, was Kinder wirklich brauchen und macht das Buch zu einem idealen Geschenk für Eltern und Erzieher.
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Vorgeschlagen von Helga Buss [Profil]
veröffentlicht am 09. März 2009

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