Uns allen ist Christoph Biemann aus der
Sendung mit der Maus
bekannt. Nun gibt es zusätzlich zu den Lach- und Sachgeschichten aus dem
Fernsehen auch noch ein Buch des bekannten Moderators. Es befasst sich auf 150
Seiten mit den interessantesten Experimenten aus den unterschiedlichsten
Bereichen.
Auf der Frankfurter Buchmesse 2003 haben wir ein Interview mit dem Autor
geführt. Er hat uns einen kleinen Einblick in seine Arbeit an diesem Buch und
der "Maus" gegeben. Den Lesern des Buchs fällt direkt auf dem
Umschlag das wichtigste Utensil Biemanns ins Auge: der grüne Pulli. Er ist
bekannt wie kein anderes Kleidungsstück aus dem Fernsehen. Da liegt natürlich
die Warum-Frage nahe: "Die Idee ist eigentlich ein Zufall gewesen. Es ist
ja beim Film so, dass man genau darauf achten, was man an hat. Die Leute sollen
nicht aus dem Raum rausgehen und dann wird eine andere Szene gedreht und man hat
plötzlich was ganz anderes an, da muss man halt immer drauf achten. Und deshalb
hab ich gesagt: "Ich zieh immer das gleiche an". Als wir die Atommaus
gedreht haben, hatte ich verschiedenfarbige Pullis im Schrank und zwei grüne.
Da kann einer mal zufällig in der Wäsche sein und ganz sicher ist immer noch
der andere da. Es hätte auch genauso gut eine andere Farbe sein können. Blau
mag ich eher, aber das Grün hat sich sehr bewährt. Selbst im grünen Wald ist
es noch gut zu sehen oder auf einer grünen Wiese, da ist's dann ein kleiner
grüner Punkt im Fernseher. Ein Fernseher ist ja nicht so groß, und wenn man
dann Sonntag vormittag so einen kleinen grünen Punkt im Fernseher sieht, weiß
man genau: Das kann nur der Christoph sein."
Die Arbeit für den WDR und das große Kinderpublikum macht Biemann sehr viel
Spaß. 1972 hat er ein Praktikum bei dem Kölner Fernsehsender gemacht und sah
sich direkt als ein Kriminalkommisar, der den Fragen der Kinder auf den Grund
geht und nach einfachen Antworten für schwere Dinge sucht. In den meisten
Fällen hilft sich das Team mit Vergleichen: "Wir haben auch mal Spritzguss
erklärt, das ist eine Granulatmaschine, das geht "Sscht-Sscht" und
fertiges Zeug kommt raus. Das ist sehr weit verbreitet, und wir sind auf die
Idee gekommen, Spagetti zu kochen und wenn die kalt werden, dann nehmen die die
Form des Tellers sehr glatt an. Das ist im Grunde dasselbe wie Spritzguss, lange
Molekülketten. Es ist wichtig, dass man Beispiele nimmt, die so stimmen - und
nicht hinken".
So erklärt er uns seit nunmehr 30 Jahren Sachverhalte, die ihn immer aufs neue
faszinieren. Wie der Knick in den Würstchen: "Warum ist in jedem
Würstchen so ein Knick drin? Ich wusste nicht, dass das der Fall ist, habe dann
aber mehrere Wurstdosen gekauft, alle aufgemacht und es war wirklich in jedem
ein Knick drin." - und ruckzuck war eine neue Sachgeschichte geboren.
Fazit
Viele Experimente und Alltagsdinge hat Christoph in sein neues Buch eingebracht.
Er erklärt, warum man im Suppenlöffel auf dem Kopf steht, wie optische
Täuschungen entstehen oder man seinen Gleichgewichtssinn überlisten kann - und
das alles auf die typisch verständliche, aus dem Fernsehen bekannte Art.
Hoffentlich bleibt er uns weiterhin als Kommisar auf der Suche nach Antworten
erhalten!
Vorgeschlagen von Nico Haase
[Profil]
veröffentlicht am 16. Oktober 2003 2003-10-16 20:51:57