Der vorliegende vierte Band aus der Reihe Medienpädagogik befasst sich mit der
empirisch-qualitativen psychologischen Studie anhand von Peter Jacksons
Verfilmung von J. R. R. Tolkiens Herrn der Ringe. Das hört sich natürlich ein
wenig hochtrabend an, kann aber schnell etwas heruntergeschraubt werden. Eines
sollte in jedem Fall klar sein. Obwohl ich eine andere Meinung habe als der
Autor, ist das Buch nicht schlecht. Im Gegenteil, ich könnte mir gut
vorstellen, mit Wolfgang Baßler lange Gespräche zu führen.
Diese Studie kann ich nicht ganz nachvollziehen, da es für mich ein paar
Ungereimtheiten gibt. Zum einen ist nicht klar, wer die Interviews führte,
wahrscheinlich die Studenten. Zum anderen ist nicht klar, wie die Altersstruktur
der Probanden (welch blöder Ausdruck für Kinobesucher), aussieht.
[Proband: 1) Genealogie: Person, für die eine Ahnentafel erstellt werden soll.
2) jemand der in eine Anstalt untergebracht und beobachtet werden soll. 3)
Psychologie: Versuchsperson, Testperson, also jemand der geprüft, untersucht
werden soll] nach Bertelsmann, Wörterbuch der deutschen Sprache.
Es ist schon traurig, dass ein Akademiker nicht in der Lage ist, die deutsche
Sprache anzuwenden. Alles was auf Proband zutrifft, trifft nicht auf die
Kinobesucher zu, die befragt wurden. Wobei manchmal zitiert wird ohne dass der
Kinobesucher als Proband bezeichnet wird, dann wieder mit der Bezeichnung
Proband. Diese unterschiedliche Handhabung verunsichert mich als Leser. Des
weiteren ist auch unklar, wie alt die Befragten sind. Nach dem wortwörtlichen
Abdruck von Interviews gehe ich auf eine Befragung von Zielpersonen im Alter
zwischen 12 und 18 Jahren aus, eher noch bis 15. Damit grenzt sich die Studie
selbst ein und der Begriff empirisch-qualitativ muss auch gestrichen werden.
Fazit
Der Besuch auf der Buchmesse Frankfurt birgt doch Jahr für Jahr
Überraschungen. Vor allem dann, wenn ich bei kleineren Verlagen und solchen
Verlagen nachsehe, die nicht die Belletristik vertreiben. So kam ich auch an den
Stand des Lit Verlages. Professionell-zuvorkommend wurde ich dort angesprochen,
obwohl ich nur dumm rum stand und nach Wissenswertem suchte. Die junge Dame die
mich ansprach gab sich viel Mühe mit mir und ich fand doch noch etwas, dass
meine Neugier weckte. Und hier liegt es vor mir.
Worum geht es aber genau? Der einfachste gemeinsame Nenner lautet sicherlich:
Wie hat dir der Film gefallen? Was ist besonders bemerkenswert? Ich selbst bin
nicht der Meinung, dass diese Studie irgend etwas aussagt. Was hier an
Informationen zusammen getragen wurde und letztlich als Schlussaussage genannt
wird, lässt sich auf jeden beliebigen erfolgreichen Film übertragen. Das
können durchaus die Filme Fluch der Karibik 1 - 3 mit Johnny Depp sein oder
auch der Zeichentrickfilm König der Löwen. In jedem dieser Filme kann man die
Fragestellung zu dieser Studie unterbringen. Damit ist für mich das Ziel
dieser Studie unklar. Was will Wolfgang Baßler erreichen? Ich weiss es nicht.
Aber an dieser Stelle überlasse ich es euch gern, das Buch zu lesen und mir zu
schreiben, was ihr davon haltet. Ich persönlich halte es für
Diskussionswürdig.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 26. März 2009 2009-03-26 06:56:37