Wegen der mysteriösen Umstände des Todes seines alten Mitstreiters und
Freundes William Morat, zieht der ehemalige Geheimagent des SIS James Gerald
vorübergehend von London nach Hastings um. In der kleinen südenglischen
Küstenstadt steht die Seniorenresidenz Eaglehurst, in der William Morat seinen
Lebensabend verbringen wollte. Geschwächt von einer Bronchitis ist James der
richtige Kandidat für das Seniorenheim, das in einem ehemaligen Hotel seinen
Platz gefunden hat. Zwar geht ihm die penetrante Fürsorglichkeit der
Heimleiterin Mrs White gehörig auf den Nerv, dennoch genießt er im Stillen die
Betreuung. Als ein ehemaliger Schützling und nunmehr Polizist in Hastings,
Rupert Ruthersford, wegen eines weiteren Todesfalls in Eaglehurst auf den Plan
tritt und dem Personal von der Geheimdienst-Tätigkeit Geralds erzählt, hat er
sofort seinen Spitznamen weg. "Null-Null-Siebzig", in Anbetracht
seines Lebensalters und seines Vornamens absolut passend. Gut für James, dass
ihn kurz nach dem zweiten Todesfall in Eaglehurst, seine Nachbarin und ehemalige
Kollegin beim SIS, Sheila Humphrey zur Hilfe eilt. Die junggebliebene
67-jährige Dame trägt immer noch gerne Mini-Röcke und kann sich das auch
erlauben. Im Gepäck hat sie für James einen präparierten Rollator, der den
beiden bei ihrer Mördersuche etwas später das Leben retten wird.
Fazit
Eine leichte Lektüre mit amüsanten Hintergrund und mörderischer Fassade.
Marlies Ferber hat mit ihrem Debut-Roman eine kurzweilige Geschichte vorgelegt,
die an einem ruhigen Nachmittag gelesen werden kann. Ein weiterer Roman mit
Sheila und James ist in Vorbereitung.
Vorgeschlagen von Dietmar Stanka
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veröffentlicht am 20. Februar 2012 2012-02-20 13:47:48