Pascha for ever!
Pascha, der geistvolle Chef des Zwischenreichs, ist wieder einmal gefordert. Er,
der sich nur durch Zufall hier aufhält, da er bei seinem Ableben den
Lichttunnel ins Jenseits verfehlte, langweilt sich ziemlich und wartet auf einen
glücklichen Zufall, der ihm Gesellschaft bescheren könnte. Als ein Auto mit
überhöhtem speed an einen Brückenpfeiler rauscht, schaut er hoffnungsvoll
nach den bewußtlos in den Gurten verharrenden Opfern, die sich allerdings zu
seinem Schrecken als vier Kinder im nervigsten Alter entpuppen. Die Fahrerin,
wie sich herausstellt eine türkische Lehrerin, ist verschwunden. Ein
gerütteltes Maß an Polizisten und Ermittlern sowie die unverzichtbaren
Schaulustigen versammeln sich an der Unfallstelle. Über Allem schwebt Pascha
und weiß, dass es Arbeit für ihn gibt und zwar nicht nur die Beaufsichtigung
von vier kleinen Komatouristen, die irgendwann wieder in ihre Körper
zurückfinden sollen, sondern hier ist der Ermittler in ihm gefragt. Geist sei
Dank, hat er seinen Freund Martin, den Rechtsmediziner, Herrscher der
Kühlfächer, mit dem er komunizieren kann. Und das ist auch so verflixt nötig
wie nie zuvor, denn zur verschwundenen Lehrerin gesellt sich noch ein Mordfall!
Ist das nur eine Zugabe oder ein extra Ding? Pascha läuft zur Höchstform auf,
begleitet von einem Azubi-Kleeblatt, das ihm manchmal ganz schön auf die
elektromagnetischen Nerven geht.
Pascha muss man lieben, wenn man sich den Zugang zu seiner originellen, auch ab
und zu derben Schnodder-Schnute bewahrt hat. Seine Person wie auch alle anderen
Protagonisten sind mit leichter, sicher charakterrisierender Feder gezeichnet,
jede unverwechselbar in ihren Eigenarten - die meisten sogar recht liebenswert.
Die Schriftstellerin schafft es, eine gute Mischung zu erreichen, die dem Leser
etwas von Vielem vermittelt - Medizinisches, Geisterhaftes und Kriminalistisches
- in humorvoller, temporeicher Geschichte.
Fazit
Wieder einmal hat Jutta Profijt den richtigen Ton getroffen, um die Freunde des
liebenswerten Einzelgängers zu fesseln.
Man findet einfach Spaß daran, im Sog von Paschas Kometenschweif die Welt aus
anderer Perspektive zu sehen und - last not least - auch 'mal mit einem anderen
Vokabular anzusprechen, eben " PzP " - passend zu Pascha-, originell
und irgendwie besonders.
Vorgeschlagen von brillenbaby
[Profil]
veröffentlicht am 17. Februar 2012 2012-02-17 14:45:45