Dem Unternehmer Wilhelm Lehmann geht es nicht so schlecht, wie er nach seinem
Schlaganfall fast allen Familienmitgliedern glauben machen will. Als er seine
gesamten Firmenanteile für fünf Reichsmark an seinen Freund Paul-Friedrich
Falkenbach verkauft, fühlt sich die restliche Familie, vor allem sein Sohn
Leopold, vor dem Kopf gestoßen.
Wilhelmine von Falkenbach versucht, sich mit ihrer Reitleidenschaft abzulenken,
doch die aufkeimende Liebe zum kommunistischen Widerstandskämpfer Martin lässt
sie nicht los. Sie kann einfach nicht verstehen, warum er sich ohne ein Wort des
Abschieds aus ihrem Leben gestohlen hat. Als ihr Bruder Gustav zu der
hochschwangeren Elisabeth Lehmann gerufen wird, ahnt dieser noch nicht, dass die
Geburt bald das Interesse des Gauleiters Langenmüller auf sich ziehen wird, der
davon besessen ist, die beiden Familien zu ruinieren.
Mit "Der Bund der Familien" liegt Elin Carsta den dritten Band ihrer
Serie um die Familien Falkenbach und Lehmann vor. Langsam aber sicher scheint
sich zu bewahrheiten, dass Ellin Carsta keine schlechten Romane schreiben kann,
da auch dieser Roman den Leser sofort abholt. Natürlich ist es hilfreich, die
vorherigen Bände zu kennen, um vor allem das Verhalten von Gauleiter
Langenmüller zu verstehen. Aber auch ohne diese Vorkenntnisse kann man in den
Roman eintauchen, der mitreißend und spannend erzählt ist. Ähnlich wie bei
den Hansens, fängt man an, mit den einzelnen Figuren zu leiden, und ist
gespannt, wie ihre Entwicklung vonstattengeht.
Stilistisch kann "Der Bund der Familien" überzeugen. Ellin Carsta hat
einen begeisternden Schreibstil, der den Leser komplett abholt und der es ihm
sehr schwer macht, dieses Buch einmal begonnen, aus der Hand zu legen.
Fazit
Fans historischer Familienromane werden die deutsche Schriftstellerin Ellin
Carsta längst auf dem Schirm haben. Mit "Der Bund der Familien"
stellt sie ihr Können einmal mehr überaus eindrucksvoll unter Beweis. Ich bin
sehr gespannt, wie sich die Geschichte der Falkenbachs weiterentwickeln wird.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 22. September 2024 2024-09-22 16:08:01