Der Klappentext spricht von einer "blutigen Version des Geocaching, einer
grausigen Jagd". Das ließ mich sofort besorgt aufhorchen. Warum erkläre
ich gleich. Erst ein bisschen über den Inhalt: Eine Tote mit auftätowierten
Koordinaten führt die Kommissarin und ihre Kollegen zu einer versteckten
Plastikdose, in der eine abgetrennte Hand und eine Rätselaufgabe liegen.
Geocaching nachahmend lockt ein brutaler Täter die Ermittler weiter, von
Station zu Station. Die alleinerziehende Kommissarin hat Mühe, ihr
Familienleben und den zeitraubenden Fall in Einklang zu bringen. Die mühsam
gefundenen Zeugen werden ermordet, kaum dass sie sie zum ersten Mal befragen
konnte. Der Täter wird von Mord zu Mord brutaler.
Als altgediente Geocacherin fürchtete ich, die Autorin habe nach Computer-
(Erebos) und Rollenspielen (Saeculum) nun eben dieses immer populärere Spiel
für ihr neues Buch missbraucht. Doch weit gefehlt. Sie muggelt nichts, erklärt
nur so viel, wie nötig, um Lust aufs Mitspielen zu machen. Im Namen aller
Cache-Owner: Danke! Ich konnte also die Krimihandlung voll genießen, und die
hat's in sich. Dieser Multi-Mystery ist wirklich gut geschrieben. Bravo! Genau
wie die Kommissarin und ihre Kollegen sammelte ich Hints und Hinweise, war auf
der Jagd nach dem Puzzlestein, der mir den Täter offenbaren würde. Auch wenn
ich das Warum des ausgelegten Multis bald ahnte, den Täter konnte ich drum noch
lange nicht enttarnen. Das hat mir viel Spaß gemacht.
Fazit
Ein gelungener Whodunnit. Mein einziges Aber: Musste so viel Brutalität
wirklich (zum Teil sehr detailliert) beschrieben werden?
Vorgeschlagen von Maren Partzsch
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veröffentlicht am 03. Februar 2012 2012-02-03 12:03:39