Rose-Ellen Carmichael, von allen nur Zell genannt, muss mit 34 Jahren eine
herben Schicksalsschlag verarbeiten: Ihr Mann Nick kommt bei einem Hilfseinsatz
in New Orleans ums Leben. In ihrer Heimatstadt Wippamunk versuchen Zells
Freunde, für sie da zu sein. Doch es ist schwer an Zell heranzukommen, da sie
sich von allen zurückzieht. Erst als das kleine Nachbarsmädchen Ingrid in ihr
Leben tritt, verlässt Zell ihr Schneckenhaus. Zusammen mit Ingrid nimmt sie an
einem Kochwettbewerb teil und findet darüber langsam wieder ins Leben zurück.
Mit "Weiß der Himmel von dir" hat Alicia Bessette ein lesenswertes
Debüt über Liebe, Freundschaft und Verlust geschrieben. Die Story wandelt zwar
auf Pfaden, die Cecelia Ahern schon betreten hat doch besitzen der Plot und auch
Bessettes Figuren genügend Profil, um sich von diesem Vergleich zu lösen.
Gerade die Trauer von Rose-Ellen Carmichael kommt in diesem Roman sehr gut zum
Ausdruck. Mit Ingrid hat die Autorin eine liebenswerte Figur erschaffen, die
nicht nur Zell, sondern auch der Leser sehr schnell ins Herz schließt.
Mich persönlich hat ein wenig die Erzählzeit Präsens gestört, die zwar
dafür sorgt, dass der Roman an vielen Stellen noch authentischer klingt, als
wenn er im Präteritum wäre geschrieben worden, doch die eher dazu beiträgt,
dass das Lesen des Romans insgesamt etwas schwieriger wird. Innerhalb der
Geschichte gibt es zwar ein paar inhaltliche Höhepunkte, die aber ruhig noch
etwas spektakulärer hätten ausfallen können. Gerade im Mittelteil ist der
Roman zwar nicht langatmig, jedoch hätte Alicia Bessette hier das eine oder
andere dramatische Erzählmoment noch etwas weiter vorantreiben können.
Sehr gut gelingt es ihr dagegen die langsame Abnabelung von Rose zu ihrem
geliebten Ehemann darzustellen, dem sie auch nach seinem Tod noch Emails
schreibt, um ihm zu erzählen, was in Wippamunk gerade passiert.
Für Leser von Cecelia Ahern oder Nicholas Sparks ist dieser Roman auf jeden
Fall eine Empfehlung, bei der man nichts falsch machen kann.
Fazit
"Weiß der Himmel von dir" ist ein lesenswerter Roman, der eine
glaubhafte Geschichte über Verlust und Hoffnung erzählt.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 07. Januar 2012 2012-01-07 14:23:01