Erik Winters erster Fall hat es ganz schön in sich. Ein toter junger Schwede
wird in London aufgefunden und kurze Zeit später zwei tote junge Engländer in
Göteborg. Besteht ein Zusammenhang, ist es der gleiche Mörder, der zwischen
beiden Ländern hin und her reist oder ist es nur ein Zufall? Die Morde sind
besonders grausam und es wird vermutet, dass die ganze Tat auf Film aufgenommen
wurde.
Winter begibt sich mit seinen Kollegen auf eine Jagd nach einem Täter, von dem
sie keine Ahnung haben, wer es sein könnte. Nur sehr langsam sammeln sich
Indizien, es gibt kaum Zeugen und wenn dann sind es meist widersprüchliche
Aussagen. Winter ist, zur Abwechslung, ein noch nicht ganz kaputter Ermittler.
Ganz im Gegenteil, groß (wie jeder Skandinavier), blond (ebenfalls wie jeder
Skandinavier), kein Alkoholiker und sehr auf sein Äußeres bedacht, stets im
teuren Anzug und feinen englischen Schuhen. Aber unverheiratet, ungebunden,
kinderlos, einsam. Ein Ermittler, bei dem man das Gefühl hat, dass ihm auch
nach vielen Jahren knietief in Blut manche Verbrechen die Luft rauben.
Edwardsons erster Winter-Roman ist sehr spannend, komplex und tiefgründig.
Seine Schreibweise ist gewöhnungsbedürftig, er springt oft zwischen den
Charakteren hin und her ohne Vorwarnung, auch die teilweise abgehackte
Erzählweise mutet zu Beginn komisch an. Aber es liest sich flüssig und der
Spannungsbogen kann bis zum Ende gehalten werden. Mehr als die Hälfte des
Buches verstreicht in Fahndungsarbeiten, erst auf die letzten 100 Seiten geht
alles Schlag auf Schlag.
Fazit
Guter Debütroman, freue mich auf die Folgekrimis.
Vorgeschlagen von Diyani Dewasurendra
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veröffentlicht am 11. September 2011 2011-09-11 14:57:32