Ein weiterer Roman in typischer winter’scher Manier.
Sokolow ist Doktor der Metallurgie und arbeitet in Russland im Sternenstädchen
bis zu dem fatalen Augenblick als eine Rakete explodiert und er plötzlich vor
dem Nichts steht. Auch sein engster Freund Lew, der verantwortlich ist für das
Projekt, droht alles zu verlieren.
5 Jahre später findet sich Sokolow in den schäbigen Seitengassen Tel Avivs als
Straßenkehrer mit einem immer größer werdenden Alkoholproblem wieder. Nach
der Katastrophe wurde er quasi in ein Zwangslager versetzt, in der Hoffnung in
Israel als Jude eine bessere Zukunft zu haben, wandert er aus. Aber aus seinen
Vorstellungen wird nichts.
Eines Tages beobachtet Sokolow einen Mord bei helllichtem Tag und der Mörder
schaut seinem alten Freund Lew sehr ähnlich, aber so ein Alkoholschleier kann
ja mal zu Irritationen führen, denkt sich sich Sokolow, da er sich von einem
Rausch in den nächsten trinkt, glaubt er seinen Sinnen nicht, auch erlaubt sein
felsenfester Glaube an seinen Freund solche Vermutungen anzustellen.
Wie aus dem Nichts taucht Lew wieder in Sokolows Leben auf, aber im Gegensatz zu
ihm, hat dieser Millionen gescheffelt, mehr oder minder legal. Er bietet Sokolow
einen Ausweg aus dem Alkohol und dem Elend, hin in eine grauschattierte
Lebensweise aus Scheinmoral und Macht.
Der Roman ist sehr spannend, der Kampf in einer moralistischen Persönlichkeit,
der seine Ansichten mit seiner tiefen Verbundenheit für seinen Freund in
Einklang zu bringen versucht.
Fazit
Winter versteht es, Geschichten zu erzählen. Auch die typische Israelthematik
kann er immer wieder neu aufwickeln und es wird nie langweilig.
Vorgeschlagen von Diyani Dewasurendra
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veröffentlicht am 08. September 2011 2011-09-08 17:38:13