Für Heinz Rudolf Kunze ist das Jahr 2011, kein Jahr wie jedes andere. Sein
30jähriges Bühnenjubiläum feierte der Musiker im Frühjahr mit einem neuen
Album und einer Tournee. Neben seiner Musik schreibt Kunze seit Jahren auch
Texte und Gedichte, und so war es nur eine Frage der Zeit, bis ein großer
Verlag auf Kunze aufmerksam wird. Jetzt ist im Aufbau-Verlag sein Buch "Vor
Gebrauch schütteln" erschienen, dass er im Herbst auf einer großen
Lesereise präsentieren wird.
Das Heinz Rudolf Kunze mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg hält und oft
als unbequem gilt, ist bekannt. Diese Attribute passen in vollem Umfang auf sein
literarisches Werk zu. Der Buchumschlag verrät schon, dass es sich nicht um
einen Roman handelt. Im Gegenteil. Auf gut 250 Seiten lässt der auf Philosophie
und Germanistik studierte Kunze seinen Gedanken freien Lauf. Herausgekommen sind
kurze bis mittlere Statements zu allem, was seinen Geist bewegt. Oft verpackt in
Aussagen seines Alter Ego Trubschacher. Wie man es auch von seinen Texten kennt,
nimmt Heinz Rudolf Kunze kein Blatt vor den Mund. Dieter Bohlen, Horst Lichter,
Peter Maffay, Alice Schwarzer, alle bekommen ihr Fett (positiv wie negativ) weg.
Das ist an vielen Stellen amüsant und lesenswert, doch dann gibt es wieder
Passagen, bei denen man sich fragt, was der Dichter damit sagen wollte. Ich
denke, dass ist auch genau die Absicht des Autors gewesen, setzt er sich doch
auch musikalisch gerne von der durchschnittlichen Massenware ab.
Fazit
"Vor Gebrauch schütteln" ist trotz des überschaubaren Umfangs kein
Werk, dass man "mal eben nebenbei" lesen kann. Vielmehr muss man sich
mit den Texten auseinandersetzen, auch wenn es oft mühsam ist, Kunzes Gedanken
zu folgen.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 02. September 2011 2011-09-02 15:56:25