Der schwedische Millionär und Kunstsammler Peer Johannesson geht bei einem
Kanuausflug über Bord. Wahrscheinlich ein Herzinfarkt. Jedoch wird die Leiche
nicht gefunden. Johannessons Anwalt handelt ungewöhnlich schnell und lädt noch
am selben Tag, ohne Wissen der Witwe, zur Testamentseröffnung ein. Als die
Erben tags darauf eintreffen, ist der Anwalt tot. Hanna Friedlung und Nils
Edmundson nehmen die Ermittlungen auf. Vor allem zwei Fragen beschäftigen die
beiden Kommissare: Wo ist das Testament und wer ist der vierte Erbe?
Mit dem ersten Teil von Goldagengarden hat Produzent Marco Göllner ein echtes
Thrillerhighlight im Hörspielbereich abgeliefert. Die Story ist ausgeklügelt
und gut durchdacht. Stück für Stück erfährt der Hörer, dass Johannesson
nicht nur der Wohltäter war, als der er zunächst genannt wird. Doch welches
dunkles Geheimnis ihn wirklich umgibt, bleibt noch im Dunklen. Auch erfahrene
Thrillerfans finden noch keinen Ansatzpunkt, in welche Richtung die Geschichte
sich entwickeln wird. Und das ist gut so, soll doch die Spannung über alle neun
Folgen erhalten bleiben.
Die Sprecherriege kann sich sehen lassen und macht ihre Arbeit ausgesprochen
gut. Allen voran der bekannte Schauspieler Peter Schiff als kauziger Kommissar
Edmundson. In weiteren Rollen sind Gabriele Leidloff (Kommissarin Hanna
Friedlund), Gisela Trowe (Inga Johannesson), Philipp Moog (Tore Poulsen) oder
Gerlach Fiedler (Karl Geddis) zu hören. Auch Marco Göllner hat eine Rolle
übernommen und ist als Chip Hilman zu hören. In kleineren Nebenrollen gibt
sich dann die geballte Hörspiel- und Synchronprominenz die Klinke in die Hand:
Jochen Schröder, Oliver Rohrbeck, Andreas Fröhlich, Udo Schenk, Jürgen
Thormann, Thilo Schmitz oder Brigitte Grothum sind in mehr oder weniger kleinen
Rollen zu hören.
Musikalisch wird das Hörspiel ausgezeichnet unterlegt. Die kurzen
Instrumentalstücke runden die einzelnen Szenen ab und ziehen sich wie ein roter
Faden durch diese Episode. Etwas gewöhnungsbedürftig sind die relativ kurzen
Szenen, die zu Beginn jeweils mit einer Orts- und Zeitangabe versehen werden,
welche letztlich aber der Orientierung dienen. Mit einer Laufzeit von knapp 50
Minuten ist das Hörspiel relativ kurz, da es jedoch eine durchgehende Handlung
ist, die über neun Folgen erzählt wird, kann man mit diesem "Manko"
sehr gut leben.
Fazit
Goldagengarden scheint eine echte Perle unter den Hörspielserien zu sein. Nicht
umsonst ist die Serie mit dem Ohrkanus 2011 ausgezeichnet worden. Dieser Auftakt
weckt von der ersten Sekunde an das Interesse des Hörers. Aufmerksames Zuhören
ist jedoch Pflicht, um alle Details mitzubekommen. Am Ende gibt es dann einen
Cliffhanger, der die Vorfreude auf Teil 2 weiter schürt.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 20. August 2011 2011-08-20 12:52:44