Addi ist genervt. Warum müssen sich bei einer Autogrammstunde der
Kult-Monster-Figur Spidy im Berliner KaDeWe unbedingt Erwachsene drängeln
und so den jugendlichen Fans jede Chance auf ein Autogramm vermasseln? Addi
fühlt sich immer dann besonders klein, wenn Erwachsene ihn rücksichtslos zur
Seite drängen. Das perfekte Durcheinander, das Addi an diesem Tag im Kaufhaus
spontan mit Agan (sprich: Adschan) veranstaltet, wird zum Gründungstreffen der
Kinder-Detektiv-Bande "Die Unsichtbaraffen". Passend zum Stichwort
Drachen wechseln Addi, Agan und Jenny auf Agans Tipp hin auf die Museumsinsel,
um im Museum "echte Drachen" zu entdecken. Beim verbotenen
Versteckspielen zwischen Skulpturen und Gemälden erweckt eine unheimliche
Situation vor einem Bild die Neugier der Dreierbande. Offenbar direkt aus dem
Gemälde erhält der Museumswärter Befehle und wirkt seinem Auftraggeber
gegenüber äußerst verschüchtert. Grund genug für die Kinder, in der Nacht
wieder ins Museum zurückzukehren und dem Geheimnis des lebenden Gemäldes auf
den Grund zu gehen. Ihr Motiv für die nächtlichen Beobachtungsgänge: sie
wollen dem Museumswärter helfen, der ihnen leidtut. Ihr Vorteil: sie können
nahezu ungestört ermitteln; denn Kinder werden meistens übersehen.
Damit die drei Unsichtbaraffen ihren ersten Fall lösen können, muss zunächst
ein tierischer Helfer ins Spiel kommen. Der Auftritt von Addis ungewöhnlichem
Asisstenten fällt in die Kategorie äußerst unwahrscheinliche Zufälle. Diesen
dramaturgischen Stolperstein überspringen Addi & Co jedoch souverän, indem sie
ihren Fall durch gemeinsames Nachdenken lösen, wer aus dem Durcheinander im
Museum wohl einen Nutzen ziehen könnte. "Den Fall lösen und zusätzlich
eine gute Tat vollbringen" könnte zum Motto der drei Detetektive bei
ihren zukünftigen Abenteuern werden. Besonders die Figur des Agan, der seine
Freunde unermüdlich mit türkischen und persischen Lebenweisheiten versorgt,
lässt auf weitere schlagfertige Dialoge der Berliner Pflanzen hoffen.
Band 2:
Unter der Stadt
Fazit
Mit überschaubaren 127 Seiten richtet sich die Detektivserie auch an weniger
geübte Leser ab 9 Jahren.
Vorgeschlagen von Helga Buss
[Profil]
veröffentlicht am 15. August 2011 2011-08-15 20:18:39