Der Autor Herbert Gruhl untersucht ausgehend von dem Tschernobyl-Ereignis im
Jahre 1986 die Risiken beim Einsatz atomarer Kräfte. Alle damaligen Vermutungen
über größte anzunehmende Unfälle wurden durch die Tage im April 1986 in
Tschernobyl in die Realität umgesetzt und deutlich übertroffen. Die Gefahr war
nicht mehr theoretisch, sondern greifbar.
Mit der Frage "Kann man Europa evakuieren?" leitet der Autor das
zweite Kapitel ein. Keiner der existierenden Katastrophenpläne kann dies
leisten. Auch hier ist Tschernobyl ein grausames praktisches Beispiel geworden,
das keiner vor der Radioaktivität fliehen kann. Diese Wahrheit lässt sich auf
Kriegsfälle erweitern, die im dritten Kapitel betrachtet werden.
Nach diesen elementaren Klarheiten untersucht der Autor die Gründe die
überhaupt solch gefährliche Techniken populär machten und warum die
Verantwortlichen trotz vorhandener Erkenntnisse nicht von dieser Technik lassen.
Ermahnungen und Aufzeigen von Alternativen, beginnend beim sparsamen Umgang mit
Energien und Ressourcen über philosophischen und ethische Gedanken zu dieser
Welt, appelliert der Autor an alle Leser den Ausstieg nicht nur zu wünschen,
sondern ihn ernsthaft durch Tun anzustreben.
Neben einen detaillierten Inhaltsverzeichnis enthält das Buch einen
umfangreichen Anhang mit ergänzenden Unterlagen und Beiträgen sowie
weiterführender Literatur zu diesem Thema.
Fazit
Der Autor steht den atomaren Techniken unzweifelhaft kritisch gegenüber und
führt alles ins Feld, was an diesem Zweig der menschlichen Errungenschaften
falsch und fehlerhaft ist. Dadurch wirkt die Argumentation leider einseitig und
polemisch. Etwas mehr Ausgewogenheit hätten die Appelle glaubhafter
rübergebracht.
Vorgeschlagen von Lothar Hitzges
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veröffentlicht am 05. September 2003 2003-09-05 22:06:29