Gleich zu Beginn des Buches bekommt der Leser den Sinnspruch Nil desparare
(Nicht verzweifeln) aus Gauß' Mathematischem Tagebuch als Aufmunterung zu
lesen. Abgeschreckt? Ich hoffe nicht, denn das Buch ist ein Leckerbissen für
jeden Numeriker.
Das Buch stellt und beantwortet zum Einstieg einige populäre Fragen wie: Wie
zufällig ist Pi? Ist Pi normal? Oder doch nicht normal? Das 163-Phänomen wird
untersucht und die Kettenbruchdarstellung wird besprochen.
Es folgt ein Kapitel über leichte Wege zu Pi. Hier werden einfache Methoden
gezeigt, wie der interessierte Leser mit Papier und Bleistift ohne allzu großen
Zeitaufwand auf ein Dutzend und mehr Stellen hinterm Komma Pi ermitteln kann.
Jene mit Programmierkenntnissen kommen aufgrund der erklärten Algorithmen
leicht auf ein paar tausend Stellen in wenigen Minuten, wenn denn das Programm
richtig läuft. Auch dazu leisten die Autoren Hilfestellung. Dem Buch liegt eine
CD für den Computer bei. Diese enthält die besprochenen Prozeduren in der
Programmiersprache C. Dazu gibt es weitere fertige Programmen mit denen der
interessierte Leser der Zahl Pi zu Leibe rücken kann. Ganz lustig und für nix
nütze ist die Suche nach dem eigenen Namen in der Zahl Pi. Der Namen wird
vorher als Zahlencode A=1, B=2 usw. verschlüsselt und anschließend sucht ein
Programm nach der Zahlenkette in Pi. Da die Zahlenkette unendlich lang ist,
taucht jeder Namen früher oder später auf. Fast alle Namen findet das Programm
in der mitgelieferten Zahlenwüste Pi von 50.000.000 Stellen hinter dem
Komma.
Nach dieser leichten Kost folgt ein Kapitel über effiziente Näherungen für Pi
und Kettenbrüche. Hier wird ein hohes mathematisches Verständnis
vorausgesetzt. Weitere der insgesamt sechzehn Kapitel beschäftigen sich mit der
Historie, Gauß, Ramanujan, den Borweins und einen Ausblick auf die Zukunft der
Pi-Berechnungen.
Neben einem detaillierten Inhaltsverzeichnis enthält das Buch eine
Dokumentation für die hfloat-library, ein gut sortiertes weiterführendes
Literaturverzeichnis, auch mit Hinweisen auf Internetseiten und einen Index.
Fazit
Das Buch ist voll von Wissen und Randwissen über die Zahl Pi. Es ist für den
Laien verständlich und unterstützt den Studenten sich den Problemen mit Pi zu
nähern. Hobbynumeriker finden sicher noch den einen oder anderen Kniff ihr
Pieberechnungsprogramm zu verbessern. Ein wunderbares Werk, von denen es im
naturwissenschaftlichen Bereich viel zu wenige gibt.
Vorgeschlagen von Lothar Hitzges
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veröffentlicht am 06. September 2003 2003-09-06 07:48:52