Der 16jährige Thomas kommt in einem Aufzug zu sich und ist einer der
Handlungsfiguren, die sich in einem Labyrinth wiederfinden und sich an nichts
erinnern können. Was war vorher, wer ist er, was soll er hier? Ein seltsamer
Ort ist die Lichtung schon. Schnell stellt sich die Lichtung als Mittelpunkt
eines riesigen, ihn umgebenden Labyrinths dar. Thomas ist nicht der Einzige an
diesem seltsamen Ort. Gemeinsam mit etwa fünfzig anderen Jungen, denen es
genauso geht wie ihm, sucht er einen Weg in die Freiheit. Der einzige Weg führt
durch das Labyrinth, dessen gewaltige Mauern sich beängstigender Weise Nacht
für Nacht verschieben und in dem mörderische Kreaturen lauern. Gibt es
wirklich einen Weg hinaus, ist die Frage die sich die Jungen Tag für Tag
stellen? Andere Jungen sind schon sehr lange hier gefangen und fanden noch
keinen Ausweg. Höchstens den Tod, der ist jedoch als Ausweg nicht hinnehmbar.
Eine Gruppe, Runner genannt, macht sich jeden Tag auf, einen Ausweg und das
Rätsel des Labyrinths zu erforschen. Die Aufgabe als Runner zu arbeiten ist
alles andere als ein harmloser Job, denn in den Gängen lauern viele Fallen und
Gefahren.Ist das Ganze eine Prüfung und wenn ja von wem? Und wer hat sich
dieses grauenvolle Szenario ausgedacht und warum hat Thomas das seltsame
Gefühl, bereits einmal mit diesem Labyrinth in Kontakt gekommen zu sein?
Fazit
Wie immer fällt es mir schwer, auf deutschen Büchern etwas englisches zu
finden und zu lesen. In diesem Fall gilt mein Augenmerk dem denglischen
Aufkleber. Es ist weniger der Ausspruch Mit (deutsch) augmented reality game!
(englisch). In diesem Fall springt das Wort game für Spiel den Leser direkt an,
ein wirkliches (von Wirklichkeit kommend) Spiel hört sich schon seltsam an.
Aber die Begriffe, die ich für augmented fand, bringen mich schon etwas
durcheinander: übermässig, vergrössert, vermehrt, erweiterter Arbeitscode,
erweiterte Matrix (mathematisch). Ziel ist es, das Buch mit der Rückseite vor
eine Web-Kamera zu halten und auf der Internetseite des Verlages ein Spiel zu
spielen.
Mit Die Auserwählten - Im Labyrinth legt der James Dashner den ersten Teil
einer beängstigenden Trilogie vor, die zur "schlechten
Zukunfts"-Literatur zählt, wie sie Richard Laymon, Suzanne Collins, Karin
Boye, Iwan Jefremov und als düsteres Zukunftsszenario schildern.
Der Leser wird direkt in eine unwirkliche Lage gebracht, genau wie der
Handlungsträger Thomas. Er ist völlig verwirrt und hat keine Ahnung. Der Leser
auch nicht. Geschickt bindet der Autor den Leser an Thomas, indem er ihn nicht
nur an einem ihm unbekannten Ort schickt, sondern gleich unbekannten Jungs
seiner Altersklasse gegenüberstellt. Die Neuschöpfung von Wörtern, deren
Begrifflichkeit sich erst nach und nach erschliessen, können auf keine
Worterklärungen am Ende des Buches verweisen.
Als Leser will man schnell mehr über diesen seltsamen Ort erfahren, um
schnellstmöglich zu verschwinden. Dies scheint nicht sehr einfach zu werden,
sind doch vereinzelte Jungs bereits seit Jahren hier. Leider greift schnell die
Langeweile ein, weil sich das Thema etwas in die Länge zieht und immer neue
Gefahren, aber nach gleichem Schema, überstanden werden müssen. Das ändert
sich erst, als sich Thomas an Vergangenes erinnert.
Die Grundidee ist durchaus ähnlich der von Jules Verne, Zwei Jahre Ferien, als
man sich alles von vorn beibringen muss, damit man auf der Insel, bzw. in dem
Fall Labyrinth, überlebt. Der Schreibstil ist für ein Jugendbuch gut. Inhalt
und Logik sind der Lage angepasst, die Atmosphäre stimmt. Damit sind die
wichtigsten Punkte eines Romans für mich abgehakt. Die Beschreibungen sind für
mich ausführlich genug.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 04. Juli 2011 2011-07-04 09:58:26