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Stephen Hunt: Das Königreich der Lüfte

Das Königreich der Lüfte

von Stephen Hunt
Verlag: Wilhelm Heyne Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Science Fiction
ISBN-13 978-3-453-52269-5

Preis: 2,45 Euro bei Amazon.de [Stand: 24. November 2024]
Wieder einmal mehr sind es Waisenkinder, die die Welt retten. Gibt es in den Büchern keine intakten Familien mehr? Sind nicht die Eltern diejenigen, die mit Rat und Tat zur Seite stehen sollten? Können Jugendliche nicht die Welt retten, indem sie die Eltern als Unterstützer dabei haben? Fragen, die mir niemand beantworten kann, oder will.
Im Mittelpunkt der Handlung stehen die Waisenkinder Oliver und Molly. Die beiden ungleichen Heldenpersonen leben zwar in der gleichen Stadt, kennen sich jedoch nicht, da jeder in irgendeinem anderen Stadtviertel zuhause ist. Und doch sind sie es, die durch die gemeinsame Bedrohung zueinander finden. Innerhalb kürzester Zeit werden die beiden zu Gejagten. Oliver Brooks, der miterleben muss, wie sein Onkel ermordet wird und als sein Mörder ausgedeutet wird. Das Waisenmädchen Molly Templar wird Zeugin eines brutalen Mordes. Aus reiner Not und Angst flieht sie zurück ins Waisenhaus. Eine entsetzliche Bluttat löschte dort jedoch alles Leben aus. Und dabei war man hinter Molly her. Weder den verzweifelten Kindern, noch den Lesern, die auf dem gleichen Wissenstands gehalten werden, ist nicht bewusst warum und weshalb sie die Hauptfiguren in dieser unheimlichen und geheimnisvollen Verschwörungsgeschichte geworden sind.
Der Roman Das Königreich der Lüfte beginnt im Königreich Jackals, dem mächtigsten und gefürchtetsten aller bekannten Länder, indem nichts so ist, wie wir es gewohnt sind und von dem bislang kein Leser etwas in Erfahrung bringen konnte. Während die Erzählung langsam losgeht, erfahren wir von paradiesischen Zuständen, wie sie schöner nicht sein könnten. Dieser Eindruck ist jedoch nur oberflächlich, denn die sozialen Spannungen zwischen Arm und Reich nehmen langsam zu. Das Land ist mächtig und unterliegt einer straffen Führung. Es ist verbündet mit einem starken Maschinenvolk, das sich durchaus von Gefühlen leiten lässt und in dieser Hinsicht dem Menschen in nichts nachsteht und wird zudem noch von dem eher geheimnisvollen Wolkenrat unterstützt. Die einzige Sicherheit, mit der das Land prahlt, ist eine einzigartige Luftflotte. Solange die königlich-aerostatische Marine am Himmel kreuzt, scheint noch alles in Ordnung. Unter der ruhigen Oberfläche brodelt es gewaltig, denn die unterschwellig herrschenden sozialen Spannungen geraten zunehmend ausser Kontrolle. Oliver und Molly sind die vorerst Einzigen, die die Gefahr deutlich zu spüren bekommen. Von Heute auf Morgen werden ihrer beider Leben auf den Kopf gestellt. Gejagt von unheimlichen, unbekannten Gegnern begeben sie sich auf eine gefahrvolle Reise.
Fazit
Stephen Hunt bietet mit seinem Roman etwas Neues. Eine phantastische Welt. Nun, das reicht noch nicht, aber eine Welt, die sich in vielen Dingen Grundlegend von anderen Erzählungen unterscheidet. Stephen Hunt ist ein Weltenerfinder, der sich in seiner eigenen Welt verliert. Ihm gelingt es immer wieder, neue Einzelheiten aus dem Hut zu zaubern und die Leser zu verblüffen. Ich habe eine grosse Hochachtung vor seinem Universum, dass er für sich entwirft und die Leser daran teilhaben lässt. Seine fesselnde Welt jedoch leidet unter einer ansteckend wirkenden Handlungsarmut. Zudem sind seine Figuren, bis auf Molly und Oliver, nicht gut ausgearbeitet. Ich habe mir immer ein wenig mehr an Wissenswertem über die beteiligten Personen gewünscht. Im englischen Original erschienen bereits die Fortsetzungen The Kingdom beyond the Waves, demnächst als Das Königreich jenseits der Wellen beim Wilhelm Heyne Verlag und The Rise of the Iron Moon.
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Vorgeschlagen von erik schreiber [Profil]
veröffentlicht am 04. Juli 2011

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