Philipp Himmelreich, Schweizer Banker und Chef von 4000 Mitarbeitern, ist auf
dem Weg nach New York, um dort eine neue Stelle anzutreten. Er ist die
personifizierte nadelgestreifte Führungskraft. Seine Frau Anna arbeitet als
Rechtsanwältin; beide sind ein typisches partnerschaftliches Projekt-Team des
globalisierten Nomaden-Zeitalters. Ein Mann, der Frauen als Püppchen bezeichnet
- und das ein ganzes Buch hindurch? Ein Lichtblick: Himmelreich lernt zu einem
dienstlichen "Literatur-Anlass" die Buchhändlerin Josephine kennen
und beginnt - unbemerkt von seiner Frau - eine heftige Affäre mit ihr. Warum
ausgerechnet eine Buchhändlerin? Josephine hat eine eingebaute Abneigung gegen
Männer, erst recht gegen männliche Manager fürchtet Philipp. Unbeirrt arbeite
Josephine an Himmelreichs kultureller und literarischer Bildung. Zeitlich
passend zu seinem Abflug-Termin entledigt Himmelreich sich seiner Affäre. Im
Flieger hängt er Tagträumen nach, was gewesen wäre, wenn Josephine ihn auf
dem Weg zum Flughafen entführt hätte und er jetzt nicht auf dem Weg in die USA
wäre. Die verbleibende Flugzeit schrumpft, Himmelreichs Zeitsprünge und
Perspektivwechsel erscheinen in immer schnellerem Tempo. Wurde er tatsächlich
entführt? Ist plötzlich Josephine verschollen und er als Entführer
verdächtigt?
Zurück in die Realität. Himmelreich arbeitet in New York - Anna will sich
scheiden lassen. Kehrtwende - Anna reist zu ihm nach New York. Das Leben der
Himmelreichs nimmt eine dramatische Wendung. Bis zur letzten Seite werden die
Leser von Zweifeln, Hoffnung und immer wieder enttäuschter Hoffnung in Atem
gehalten.
Fazit
Dobelli spielt virtuos mit den Zeitebenen, so dass man sich fragt, ob man bei
der Lektüre eine entscheidende Information überlesen haben könnte und alles
ganz anders gewesen ist.
Vorgeschlagen von Helga Buss
[Profil]
veröffentlicht am 01. September 2006 2006-09-01 19:53:32