Auf der Jagd nach dem Buch der Unsterblichkeit sind Nicholas Flamel und die
Zwillinge Josh und Sophie in Paris angekommen. Doch ihr Widersacher Dr. John Dee
ist ihnen auf den Fersen. In der Stadt an der Seine hat er einen gefährlichen
Verbündeten: Gemeinsam mit dem skrupellosen Niccoló Machiavelli beschwört er
nicht nur alle Mächte der Unterwelt, es gelingt ihm auch, Zwietracht zwischen
den Zwillingen zu säen. Aber auch Nicholas hat in Paris einen mächtigen
Verbündeten. Es kommt zu einem Kampf, in deren Verlauf das Verhältnis der
Zwillinge auf eine harte Probe gestellt wird. Unterdessen versucht Flamels Frau
Perenelle von Alcatraz zu fliehen und bekommt Unterstützung von einer alten
Spinnengöttin.
"Der dunkle Magier" schließt nahtlos an den ersten Band "Der
unsterbliche Alchemyst" an. Ohne lange Einleitung zieht Michael Scott den
Leser in sein Geschichtenuniversum hinein. Es folgt ein fünfhundertseitiges
Feuerwerk guter Ideen. Wie schon im ersten Band vermischt Michael Scott
historische Figuren sehr gekonnt mit einer fiktiven Fantasystory. Und so tauchen
neben Machiavelli auch der Comte des Saint-Germain oder Johanna von Orleans auf.
Das alles serviert Michael Scott überaus spannend. Manche Szenen lesen sich wie
ein filmreifes Drehbuch, doch dem Lesevergnügen tut dies keinen Abbruch. Im
Gegenteil. Hinzu kommt, dass die insgesamt 45 Kapitel oft mit geschickten
Cliffhangern enden, die zum Weiterlesen animieren.
Sicher spielt Michael Scott mit einigen bekannten Elementen des Genres. Die
Spinnenszenen haben mich an die Kammer des Schreckens von Harry Potter erinnert.
Trotzdem hat man auf keiner Seite das Gefühl eine billige Kopie des
Hogwartlehrlings zu lesen. Schon mit diesem zweiten Band hat Michael Scott
endgültig einen eigenen Kosmos erschaffen. Am Ende arbeitet er, wie im ersten
Band, mit einem geschickten Cliffhanger, der die Vorfreude auf die nächste
Folge steigert. Man darf sehr gespannt sein, wem Josh und Sophie in diesem Band
begegnen werden.
Fazit
"Der dunkle Magier" ist, wie Band 1 der Geheimnisse des Nicholas
Flamel, ein pures Lesevergnügen. Ein Roman, der alles hat: Spannung, Dramatik,
tolle Figuren und ein packendes Ende, das die Vorfreue auf die Fortsetzung
schürt.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 10. Juni 2011 2011-06-10 21:44:44