Mit den Romanen "Mission Sphinx" und vor allem mit "Operation
Schneewolf" hat sich Glenn Meade in die erste Liga der Thrillerautoren
geschrieben. Mit Spannung wurde nun auf Meades aktuellen Roman "Die Achse
des Bösen" gewartet. Doch bevor der Roman überhaupt fertiggestellt war,
wurde er von der Realität überholt. Das Attentat vom 11. September 2001 ließ
die Handlung, die sich Meade ausgedacht hat, Wirklichkeit werden. Jetzt, fast
zwei Jahre nach dem Einsturz des World Trade Center ist "Die Achse des
Bösen" veröffentlicht worden. Meades Szenario lässt einen mehrfach einen
Schauer über den Rücken laufen. Der Terrorist Abu Hasim plant den
entscheidenen Schlag gegen die USA. Irgendwo in der amerikanischen Hauptstadt
Washington hat Hasim einen chemischen Kampfstoff versteckt, der die gesamte
Bevölkerung Washingtons auslöschen könnte, wenn die amerikanische Regierung
nicht auf die Forderungen Hasims eingeht. Es beginnt ein tödlicher Wettlauf mit
der Zeit, bei dem es nur einen Sieger geben kann. Im Gegensatz zu seinen
bisherigen Romanen lässt es Glenn Meade bei "Die Achse des Bösen"
sehr ruhig angehen. Viele Szenenwechsel tragen dazu bei, dass der Roman nicht so
richtig spannend werden will. Ebenso die Vielzahl der Charaktere, die Meade in
seine Handlung einbaut. Man bekommt beim Lesen den Eindruck, dass Meade zu viel
erzählen wollte und sich dann zwischen den Handlungssträngen verzettelt hat.
Sicher, dass Szenario das Meade sich ausgedacht hat, ist lesenswert und man kann
sehr gut nachvollziehen, wie die Behörden der USA auf das Attentat vom 11.
September reagiert haben. Doch auch hier hat Meade für meinen Geschmack zu dick
aufgetragen. Die amerikanischen Ermittler sind ohne Fehl und Tadel. Eine etwas
differenzierte Darstellung hätte dem Roman sicher gut getan. Der Roman wird
aber mit fortschreitender Dauer besser, wofür hauptsächlich die Jagd nach dem
Verräter in den Reihen der Amerikaner verantwortlich ist.
Fazit
Vielleicht waren die Erwartungen zu groß. Fakt ist, dass "Die Achse des
Bösen" nicht so stark ist wie seine Vorgänger. 200 Seiten weniger hätten
dem Roman sicher gut getan.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 26. August 2003 2003-08-26 20:42:01