Die Bürger von Heimatland stehen unter dem Schutz einer Energiekuppel, die
ihnen absolute Sicherheit garantiert. Doch ihr Leben ist alles andere als
idyllisch: Die Regierung überwacht jeden Schritt und persönliche
Entscheidungsfreiheit ist ein Fremdwort. Selbst äußerlich sind sich die
Menschen immer ähnlicher geworden. Viele Jugendliche legen sich darum
Tätowierungen zu, um sich von der grauen Masse abzuheben. Eine von ihnen ist
Neva. Doch ihr reicht diese Form des stummen Protestes nicht mehr. Sie beginnt,
mit einer Gruppe Gleichgesinnter zu rebellieren. Dabei kommt sie auch Braydon,
dem Freund ihrer besten Freundin Senna immer näher. Als eine Protestaktion
scheinbar unentdeckt bleibt, sind die Jugendlichen nahezu euphorisch. Doch die
Regierung weiß mehr, als sie ahnen.
"Neva" ist der Debütroman der in den USA geboren und in England
lebenden Autorin Sara Grant. Ihr ist eine Dystopie gelungen, die dem Leser einen
beklemmenden Einblick in ein totalitäres System gewährt. Das Einstiegskapitel
ist etwas gewöhnungsbedürftig, zumal Sara Grant als Erzählzeit das Präsens
gewählt hat, dass sich gerade im ersten Kapitel etwas kompliziert liest. Hinzu
kommt, dass man noch nicht die einzelnen Zusammenhänge versteht. Hat man dieses
erste Kapitel gemeistert, entwickelt sich Neva zu einem tollen Roman, der Seite
für Seite an Spannung gewinnt.
Gerade die Figuren sind der Autorin ausgezeichnet gelungen. Das Seelenleben
ihrer Hauptfigur Neva breitet sie vor dem Leser aus. Ein Chaos, dass sich aus
dem Protest gegen das System und der Liebe zum Freund ihrer besten Freundin
speist. Das sowohl die eine, als auch die andere Situation eskaliert, versteht
sich fast von selbst.
Zum Ende nimmt "Neva" noch mehr an Fahrt auf. Zum Ende bleiben einige
Fragen offen. Das ist etwas schade, da es wohl keine Fortsetzunge geben wird. So
bleibt es der Fantasie des Lesers überlassen, manche Zusammenhänge für sich
zusammenzubringen.
Fazit
Mit ihrem Debüt "Neva" ist Sara Grant eine überaus lesenswerte
Dystopie gelungen, die auch ältere Leser in ihren Bann zieht. Im weiteren
Verlauf zeichnet Sara Grant ein tolles Porträt eines jungen Mädchens, dass
sich in einem totalitären Regime auflehnt.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 22. April 2011 2011-04-22 18:02:38