Der Fallschirmjäger und Elitesoldat Achim Wohlgethan berichtet in seinem
zweiten Buch über den vermeintlichen Friedenseinsatz der Bundeswehr in
Afghanistan im speziellen über den Aufbau des Lagers in Kundus. Er erzählt von
bürokratischen Hürden und Machtkämpfen innerhalb der eingesetzten Einheiten
ebenso wie von Patrouillen ins Hinterland. Die allerdings nicht mit
Geländewagen der Bundeswehr durchgeführt wurden, sondern mit teuer
angemieteten Toyota Land Cruisern, die im Monat rund 1.000 Euro kosteten! Aber
dafür in einem extrem desolaten Zustand waren und von den
Instandsetzungseinheiten erst einmal vernünftig hergerichtet werden mussten.
Desolat auch die Unterbringungslage und die Versorgung mit Munition. Weil Listen
fehlten, durfte wichtige Teile der mitgebrachten Ausrüstungsgegenstände nicht
ausgegeben werden. Bürokratie hoch zehn. Neben Wohlgethan kommt in diesem Buch
auch seine Frau zu Wort, stellvertretend für Tausende Angehörige von
Bundeswehrsoldaten im Kriegseinsatz.
Fazit
Achim Wohlgethan ist kein gelernter Schriftsteller oder Autor. Vielleicht gerade
deswegen sind seine Schilderungen bedingt durch ihre Schlichtheit eindringlich
und aufrüttelnd zugleich. Es ist ein Blick in eine Welt, in der Mitbürger in
einem Krieg gefangen sind, der wohl nie aufhören wird, auch wenn es unsere
Politiker immer wieder propagieren.
Vorgeschlagen von Dietmar Stanka
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veröffentlicht am 16. April 2011 2011-04-16 18:43:37