Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Sean Egan als Undercover-Cop. Als er sich in
eine berüchtigte Bande einschleust, soll er helfen, einen Serienkiller aus
Polizeiverwahrung zu befreien. Bei diesem Killer handelt es sich um den Night
Creeper, einem besonders intelligenten Psychopathen, der fünf Frauen grausam
ermordet haben soll. Allerdings behauptet er, ein wasserdichtes Alibi und
hochbrisante Informationen zu besitzen. Für die ermittelnde Polizistin Tina
Boyd beginnt eine albtraumhafte Suche, als der Night Creeper verschwindet.
Im Gegensatz zu seinen bisherigen Thrillern lässt sich Simon Kernick diesmal
etwas Zeit, um die Geschichte zu starten. Er führt die Figuren ein, wobei er
zwischen dem Ich-Erzähler Sean Egan und der Erzählerin Tina Boyd gekonnt
wechselt. Doch wo seinen anderen Romanen am Ende oft die Luft ausging, hält
"Instinkt" bis zum Ende durch. Mehr noch. Simon Kernick schafft es,
die Handlung kontinuierlich zu steigern, was angesichts des hohen Grundtempos
eine wirklich beachtenswerte Leistung ist. Stück für Stück wird der Leser in
eine Geschichte gezogen, die immer größere Kreise zieht. Das Gute ist, dass
man zwar eine Ahnung, aber nie Gewissheit hat, wie die Auflösung aussehen
könnte. Im letzten Drittel spielt dann auch Inspektor Mike Bolt mit, der in den
bisherigen Simon-Kernick-Thrillern eine Hauptrolle gespielt hat.
Insgesamt betrachtet ist "Instinkt" der bisher beste Thriller von
Simon Kernick. Er hat die kompakteste Story und lässt den Leser mit packenden
Cliffhangern von einem Kapitel zum nächsten hecheln. Zwar ist der Thriller
nicht die hohe Kunst der Literatur, aber für kurzweilige Lesestunden, abgekaute
Fingernägel und schaflose Nächte bestens geeignet.
Fazit
"Instinkt" ist ein temporeicher Thriller. Ein Muss für alle Leser von
Harlan Coben oder Linwood Barclay
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 22. März 2011 2011-03-22 20:58:57