Drei Personen stehen im Mittelpunkt von Colin Buchanans Farlander. Da ist zuerst
einmal der junge Nico. Der sechzehnjährige Junge hat die Faxen dick, weil er
mit den ständig wechselnden Liebhabern seiner Mutter Reese nicht zurecht kommt,
verlässt er die Wohnung und setzt sich in die nahe gelegene Stadt ab. Die Stadt
wird seit vielen Jahren vom Heiligen Imperium von Mann belagert, hält aber
immer noch stand.
Der Kult von Mann an sich ist brutal, menschenverachtend und grausam. Er stellt
ein totalitäres Imperium dar und die letzten freien Städte und Inseln, wehren
sich tapfer auf verlorenem Posten gegen die Übernahme. Dies gilt vor allem für
die Stadt Bar-Khos, in die sich Nico flüchtet.
Weil er kurz vor dem Verhungern steht, beschliesst Nico, einen alten Mann zu
überfallen, in der Hoffnung dem leichten Opfer etwas klauen zu können, dass
ihm weiterhilft. Unverständlich ist jedoch, warum er nicht den Onkel, ein hoher
Militär der Stadt, aufsucht, damit dieser ihm hilft. Wie dem auch sei, der
Überfall ist nicht von Erfolg gekrönt. Der überfallene Alte ist der
Kriegermönch Ash, die zweite Person die die Handlung vorantreibt. Ash, ist
Mitglied des geheimen Ordens der Roshun, ein Assassin und Kriegermönch, der das
Schicksal von Nico etwas ändert. Ash erkennt Nikos Potential und rettet ihn vor
seiner Bestrafung als Dieb. Er will den Jungen als Lehrling zu einem
Kriegermönch ausbilden. Er zeigt ihm, wie man lebt und überlebt. Er bringt ihm
Tricks und Kniffe bei, die Nico in seinem weiteren Lebenslauf durchaus als
nützlich empfinden wird. Als Drittes hätten wir den Gegner. Kirkus, Thronerbe
des Heiligen Reichs von Mann, der einen Konflikt mit den Roschun riskiert. Sein
Imperium ist aufgebaut auf einer Religion, die keine Schwäche duldet. Die Welt
der zwei Monde wird belebt von kleinen Stadtstaaten, die sich gegen den
übermächtigen Gegner durchsetzen wollen, doch eine nach der anderen fällt.
Die andere grosse Gruppe ist der Mönchsorden der Roschun, der eine Art
Lebensversicherung verkauft. Wer ein solches Zeichen trägt, wird in jedem Fall
gerächt werden. Da ist der Mönchsorden rigoros. Die Herzlande, in denen die
Handlung spielt, sind technisch recht hoch entwickelt, denn es gibt Luftschiffe
und Feuerwaffen. Die Ehrenwaffe ist jedoch das Schwert, mit dem alle Kämpfe
ausgefochten werden.
Fazit
Das Debüt des britischen Autors Col Buchanan um Kriegermönche zwischen Shaolin
und Ninja ist im Prinzip recht neu. Die von ihm beschriebenen Roshun sind mehr
als Mönche und Assassinen. Mit der Vergabe von ganz bestimmten Zeichen sind die
Träger mit einer Art Lebensversicherung versehen. Wer das Zeichen trägt, ist
sicher vor Mord. Wird der Träger eines Zeichens ermordet, setzt sich ein
Roschun auf die Fährte des Mörders und tötet Selbigen. Das Mordopfer hat
davon zwar nichts mehr, aber die erfolgreiche Rache ist abschreckend genug.
Ausgerechnet der Sohn der Martiarchin des Imperiums von Mann, Kirkus dul Dubois,
lädt sich den Zorn der Roschun auf. Allerdings zieht sich die Geschichte ein
wenig, die Spannung fehlt, wird aber mit recht blutigen Kampfszenen angefüllt.
Der Weltentwurf, zusammengesetzt aus vielen verschiedenen Kulturen der
menschlichen Geschichte, beinhaltet viele interessante Ideen. In vielem bleibt
Col Buchanan jedoch oberflächlich, manch ein Charakter bleibt blass und wirkt
dadurch unwichtig.
Die Übersetzung fällt durch zu viele Fremdwörter auf. Hier hätten ein paar
Erklärungen Not getan.
Das bekannte Motiv der Fantasy wird hier aufgegriffen. Der junge Held, der die
Welt retten soll, ist nicht neu. Und Nico ist ein ganz normaler Junge. Nicos
Ausbildung, die der Novize im Kloster verbringt, ist für eine gute Ausbildung
zu kurz. Dennoch bricht er in Begleitung auf, die Pflicht eines Roschun zu
erfüllen.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 03. März 2011 2011-03-03 23:02:45