Jahrhundertelang wurde die Galaxis von einer Dynastie grausamer Despoten
zusammengehalten, doch nun ist das Imperium endgültig gefallen, und das
Sternenreich droht im Chaos zu versinken. Das grausame Volk der Naxid versucht,
die Herrschaft an sich zu reißen, doch einmal in den Genuss der Freiheit
gekommen, sind die Völker der Galaxis nicht bereit, sich erneut unterjochen zu
lassen, und rüsten sich zum alles entscheidenden Kampf... (Klappentext)
Die hohe Stadt Zanshaa des Imperiums der Shaa ist gefallen, das Imperium selbst
ist vernichtet. Die Loyalisten stehen immer noch gegen die insektenartigen
Naxiden, die die Herrschaft übernahmen. Der Kampf ist nicht nur ermüdend,
sondern auch zermürbend. Der inzwischen lang andauernde Guerillakrieg führt
dazu, dass die Naxiden langsam aber sicher an Terrain verlieren.
Zur Gleichen Zeit ist Kapitän Gareth Martinez mit dem Raumschiff Corona
unterwegs. Er und die Widerstandskämpferin Caroline Sula sind nicht bereit, den
Kampf aufzugeben. Mit einer kleinen Gruppe unbeugsamer Widerstandskämpfer
setzen sie alles darn, nicht nur einen einzelnen Planeten, sondern die Galaxis
von den Naxiden zu befreien. Ihre Nadelstichtaktik hat zwar Erfolg, reicht
jedoch nicht aus, einen Erfolg zu erzielen. So steht und fällt die Hoffnung auf
die entscheidenden Schlachten mit der Ankunft der Flotten der Vereinten
Planeten. Doch als die Unterstützung kommt, sehen die Pläne der Unterstützer
ganz anders aus, als sich Martinez und Sula vorstellten.
Fazit
Bereits mit dem ersten Band wurde klar, dass die Trilogie eine neue Space-Opera
bzw. Military-SF wird. Wie es sich für eine gute Space Opera gehört, entsteht
durch Walter Jon Williams Ideenreichtum ein komplettes Universum. Die
Feudalgesellschaft, in der ein Weiterkommen nur mit Hilfe von Beziehungen und
dem richtigen gesellschaftlichen Status möglich ist, ist bereits zerstört. Das
Leben der Menschen in dieser Gesellschaft ist nachhaltig gestört. Der Kampf
gegen die Naxiden geht weiter und nähert sich langsam aber sicher einem
endgültigen Ende.
Um die Geschichte etwas ansprechbarer zu machen, führte Walter Jon Williams das
typische, allzu klassische Liebespaar ein. Die Charaktere hinterlassen einen
leicht gespaltenen Eindruck. Die Figur des Gareth Martinez als ambitionierter
Offizier aus der Provinz, der es schwer hat, sich in der besseren Gesellschaft
des Imperiums zu behaupten ist eher tragisch. Gelungen ist die Beschreibung der
militärisch ausgerichteten Feudalgesellschaft. Die Offiziere werden nach
Herkunft ernannt und gefördert. (Aktuelles Beispiel Tunesien). Ab einem
bestimmten Dienstgrad werden die Offiziere geschildert, als hätten sie für
alles Mögliche mehr Zeit und Interesse als für den Erhalt und Koordination der
eigenen Flotte. Weniger gut lesbar sind die langatmig ausgefallenen Rückblenden
von Caroline Sula.
Letztlich ist die Trilogie sehr unterhaltsam und trotz ihres Umfangs von fast
2.000 Seiten immer noch fesselnd und ein angenehmer, lesbarer Science Fiction
Schmöker.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 03. März 2011 2011-03-03 22:47:47