Sowohl der Wunsch nach Nähe als auch der Wunsch nach Abgrenzung begleitet den
Menschen ein ganzes Leben. Eine ganz sensible und wichtige Zeit für die
Entwicklung einer gesunden Bindungsfähigkeit ist die früheste Kindheit. Nicht
selten werden jedoch gerade in dieser Zeit die symbiotischen Bedürfnisse des
Kindes von den Eltern nicht befriedigt bzw. mißachtet. Die Bindung an die
Mutter kann dann zu einem Symbiosetrauma für das Kind werden. Das heißt, dass
dieses Kind auch später als Erwachsener, auf Grund des Symbiosetraumas, zu
diversen psychischen Problemen neigen kann. Beobachtbar sind z.B. nicht endende
Beziehungsprobleme, die Neigung zu Suchtverhalten, zu Ängsten und/oder
Depressionen.
Franz Ruppert, Psychologe und psychologischer Psychotherapeut, zeigt in seinem
Buch "Symbiose und Autonomie", wie Symbiosetraumata erkannt und
mittels der von ihm entwickelten Traumaaufstellung behandelt werden können. Er
teilt die Inhalte seines Werkes in insgesamt zwölf Kapiteln und befasst sich
u.a. mit folgenden Themen: Symbiose, konstruktive und destruktive
Symbioseformen, Traumata als Ursache psychischer Störungen, Symbiosetrauma,
bindugsorientierte Traumaaufstellung.
Im Vordergrund steht für Franz Ruppert, inzwischen in seinem fünften Buch, die
Suche nach Klarheit, was die menschliche Psyche in ihrem Innersten bewegt, was
sie gesund sein lässt, was sie krank macht und wie dieses Wissen in eine
wirkungsvolle psychotherapeutische Arbeit integriert werden kann.
Fazit
Sehr empfehlenswert für PsychologInnen, PsychotherapeutInnen sowie alle
Interessierten, die sich mit den Themen Bindung, Bindungs(un)fähigkeit, Angst
vor Nähe, Abgrenzung, etc. näher beschäftigen möchten.
Vorgeschlagen von Lucie Rambauske-Martinek, Dr.
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veröffentlicht am 04. Februar 2011 2011-02-04 17:14:05