"Blutrivalen" ist der 3.Roman um Ed Loy, einem irischen
Privatdetektiven.
Hughes Figur "Ed Loy" ist der typische Krimi-Protagonist, verkorkst,
mit privaten Traumata beladen und das obligate Alkoholproblem gepaart mit
Arbeitswut. Trotzdem ist der Charakter Ed Loy sympathisch, er ist naiv, auf der
Suche nach dem Glück und immer bereit auf die Fresse zu fallen bzw. eine in die
besagte rein zu bekommen.
In seinem 3. Fall wird er von Vincent Tyrell, einem Pfarrer, angeheuert einen
verschollenen Jockey ausfindig zu machen, Patrick Hutton, der lange für seinen
Bruder F.X. Tyrell Rennen beschritten hat. Ed ist anfänglich nicht besonders
scharf drauf, aber die argen Geldsorgen zwingen ihn dazu mit der dürftigen
Information, die ihm der Pfarrer zukommen lässt, nämlich nur den Namen, einen
Fall zu stricken. Hätte er gewusst, in was für eine Kloake er da eintaucht,
hätte er es sich wohl überlegt.
Ed verfällt der Strohwitwe von Hutton, Miranda, die aber viele Geheimnisse zu
haben scheint und mit jeder Lüge die auffliegt, verstrickt sie sich mehr und
mehr in die Angelegenheit.
Auf der Suche nach Informationen zu Hutton stößt Ed auch auf die ehemalige
Besserungsanstalt St.Judes, wo Patrick einige Zeit war, und das wegen
Vergewaltigung von Schutzbefohlenen durch Ordensbrüder, geschlossen werden
musste. So verknüpft sich dieser Fall mit einer alten Fehde, die Ed mit der
Familie Halligan austrägt. Auch der Fall eines anderen Klienten, in dem es
scheinbar nur um randalierende Nachbarn geht, spielt eine wichtige Rolle in der
komplexen Handlung rundum dem Pferdezüchter F.X.Tyrell, seine Zucht und das
Verschwinden von Patrick Hutton.
Hughes schreibt in einem höchst unterhaltsamen Schreibstil einen besonders gut
durchdachten und ausgeklügelten Krimi. Natürlich ahnt man so gewisse Aspekte,
aber ganz klar wird einem alles erst zum Schluss, aber es werden doch nicht alle
Geheimnisse der Familie Tyrell gelüftet.
Sein Schreibstil ist ironisch, prägnant, ohne Schnörkel aber eindringlich. Und
das Setting, ein kleiner verschlafener irischer Ort, weit ab von Dublin, gibt
sein Übriges, ganz abgesehen von seinem Wissen über den Pferderennsport, der
keine unwesentliche Rolle in diesem Fall spielt.
Vorgeschlagen von Diyani Dewasurendra
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veröffentlicht am 16. Januar 2011 2011-01-16 19:33:02