Seit seiner Kindheit beschäftigt sich der Astrophysiker Adrian mit der Frage,
wie das Universum entstanden ist. Als er zurück von einer Expedition kommt,
versucht er, Zuschüsse für eine neue Forschung aufzutreiben. Doch der Preis
wird ihm von der Archäologin Keira weggeschnappt, die früher eine Vorlesung
von ihm besucht hat. Adrian freundet sich mit Keira an und wieder erwachen die
Gefühle, die er schon damals für die junge Französin empfunden hat. Sie
verbringen ein paar Tage zusammen in London und zum Abschied lässt sie ihm
einen Stein da, den sie in Afrika von einem Jungen geschenkt bekommen hat.
Adrian entdeckt, dass die funkelnden Teile des Steins einen Teil des Firmaments
darstellen - jedoch vor über vierhundert Millionen Jahren. Adrian fragt sich,
ob es schon damals eine Zivilisation gab, die über eine fortgeschrittene
Technik verfügte. Er folgt Keira nach Äthiopien, um mehr über die Herkunft
des Steins zu erfahren. Von dort aus starten die beiden eine Suche, die sie
über Deutschland bis nach China führt. Sie ahnen jedoch nicht, dass es Kräfte
gibt, die eine Aufdeckung der Wahrheit unbedingt verhindern wollen.
Mit seinem Roman "Am ersten Tag" betritt der Franzose Marc Levy ein
wenig Neuland. Bisher zeichnete er sich durch gefühlvolle und leicht
mysteriöse Geschichten aus. Diese Aspekte kommen natürlich auch in diesem
Roman nicht zu kurz. Zusätzlich hat er seinen Plot diesmal noch um eine globale
Verschwörungstheorie ergänzt. Eine Verschwörung, die diesem Roman
Spannungsmomente verleiht und dem Werk eine besondere Note gibt. Natürlich
bleibt "Am ersten Tag" ein typischer Marc-Levy-Roman. Und das ist
keinesfalls negativ gemeint. Im Blickpunkt stehen die Figuren und ihre
Beziehung, allen voran Adrian und Keira. Doch um diese Liebesgeschichte herum
hat der Autor mit der Verschwörung um den merkwürdigen Stein (im Verlauf der
Geschichte kommt heraus, dass es noch weitere Steine gibt) einen Rahmen
gebastelt, der dieses Werk zu einem absoluten Leseerlebnis werden lässt.
Bewundernswert ist auch, wie sicher sich Marc Levy auf jedem Terrain bewegt.
Egal ob er eine Verfolgungsjagd in den chinesischen Bergen, ein Attentatsversuch
auf die Hauptfiguren oder eine Feierszene schreibt, alle Szenen sind überaus
glaubhaft und beweisen Levys Gespür für glaubhafte Situationen. Leider findet
der Roman kein wirkliches Ende, da er der Auftakt eines Zweiteilers ist. So
endet "Am ersten Tag" mit einem packenden Cliffhanger, nach dem man
unbedingt erfahren will, wie die Geschichte von Adrian und Keira ausgeht.
Fazit
"Am ersten Tag" vereint alle Attribute eines tollen Romans: spannend,
gefühl- und humorvoll, mysteriös. Ein hervorragender Roman über Liebe,
Leidenschaft und die Entstehung unserer Welt.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 12. Januar 2011 2011-01-12 17:05:51