Zwei Jahre nach seinem Rauswurf im T-Punkt hat Simon Peters sich in einer
bezuschussten Sozialwohnung zurückgezogen. Alles was er will ist Dokusoaps
gucken und Beschwerdemails schreiben. Leider wird Simons geregleter Tagesablauf
durch die Modernisierung seines Dachgeschosses empfindlich gestört. Und dann
zieht auch noch ein neuer Nachbar ein, mit allem, was Simon nicht hat: Erfolg,
Geld, Sex und eine Wii. Zu allem Überfluss ist Simons neuer Nachbar auch noch
eine Frau - und diese ist auch noch nett zu ihm. Das geht natürlich nicht und
Simon beschließt einen irrwitzigen Plan, um seine nervende Nachbarin
loszuwerden.
Der im fränkischen Schweinfurt geborende Tommy Jaud zählt zu den
erfolgreichsten Autoren in Deutschland. "Millionär" ist die
Fortsetzung seines Bestsellers "Vollidiot", der auch mit Oliver Pocher
in der Hauptrolle verfilmt wurde.
Es ist eine alte Binsenweisheit, dass es schwieriger ist, ein Publikum zum
Lachen, als zum Weinen zu bringen. Eine Kunst, die Tommy Jaud durchaus
beherrscht, auch wenn "Millionär" kein schenkelklopfender
Slapstickroman ist. Aber viele Gags zünden. Fast im Tagesrhytmus ruft Simon bei
seiner Lieblinskundenberaterinnen an, um diese mit irrwitzigen Beschwerden zu
nerven. Bei diesen Szenen muss mach einfach lachen. Im Mittelteil hat der Roman
ein paar Hänger, die spätestens dann wettgemacht sind, als Simon seinen Plan
in die Tat umsetzt, um seine Nachbarin loszuwerden.
Das Ende ist zwar hahnebüchend übertrieben, aber trotzdem lustig und, soviel
darf schon verraten werden, ein kleines Happy End gibt es auch.
Fazit
"Millionär" ist ein amüsanter Roman, bei dem viele Gags zünden und
nur wenig Blindgänger dabei sind.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 08. Januar 2011 2011-01-08 17:17:32