Lynn Beckett hat es nicht leicht. Ihre Tochter wartet dringend auf eine Leber,
ohne die sie sterben wird. Als Lynn im Internet auf eine
Organvermittlungsagentur stößt, zögert sie nicht lange. Dabei ignoriert sie
auch die Meldungen, dass im Ärmelkanal die Leichen von drei Teenagern gefunden
wurden, denen lebenswichtige Organe fehlten. Detektive Superintendent Roy Grace
beginnt zu ermitteln und kreuzt dabei auch den Weg von Lynn Beckett.
Zum fünften Mal lässt der Brite Peter James seinen Helden Roy Grace im
englischen Seebad Brighton ermitteln. Und wo die ersten Fälle klar auf Spannung
ausgelegt waren, lässt sich Peter James diesmal viel Zeit, um den vielleicht
ungewöhnlichsten Fall der Roy-Grace-Serie vorzulegen. Peter James schildert
ausführlich die Machenschaften der Organmafia und zeigt, in wie weit auch
rumänische Straßenkinder für diese Zwecke missbraucht werden.
Dies alles liest sich durchaus ansprechend, doch gehen viele Passagen zu Lasten
der Spannung. "Und morgen bist du tot" beginnt schon wesentlich
ruhiger als die ersten Werke und legt auch mit zunehmender Dauer nicht an Tempo
zu. Im Gegenteil. Beschaulich führt der Autor seinen Protagonisten in ein
Geflecht illegaler Machenschaften, an dem Roy Grace sich die Zähne
ausbeißt.
Natürlich spielt auch das Privatleben von Roy Grace wieder eine wichtige Rolle.
Gerade bekannte und beliebte Serien ziehen daraus einen wesentlichen Teil Ihrer
Beliebtheit.
Trotzdem bleibt "Und morgen bist du tot" der bisher schwächste Roman
der Serie. Etwas mehr Spannung hätte dem Krimi sicher gut getan.
Fazit
Der bisher dickste Roman der Serie ist auch der schwächste. Trotz einer guten
Idee schafft es Peter James nur phasenweise den Leser wirklich zu begeistern.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 02. Januar 2011 2011-01-02 16:01:47