Sind Hunde weiser als Menschen? Solche und ähnlich sonderbar wirkende Fragen
stellt der Autor Raymond Smullyan in diesem Buch ständig an den Leser. Damit
stellt er eine aktive Verbindung zum Leser her. Stellenweise wirkt es wie ein
Dialog, den der mitdenkende Leser mit dem Autor führt.
In vier Kapiteln versucht der Autor sich und auch den Leser, dem Taoismus zu
nähern. Die vier Leitgedanken sind dabei, "Was ist Tao?", "Das
Tao ist gut, aber ohne Moral", "Das Tao ist Leichtigkeit" und
"Das Tao ist ein erfrischendes Paradox". Dabei werden zahlreiche
Aussagen fernöstlicher Lehrer wie Laotse über das Tao genauso betrachtet, wie
aktuelle Gedanken westlicher Philosophen. Diese Sprünge, altes Wissen versus
neues Wissen und östliche Glaubenswelt und westlicher Gott schaffen ein
individuelles Bild im Kopf des Lesers, das nicht ganz fertig wird, nicht fertig
werden kann, weil da immer etwas über bleibt. Dieses Paradox behandelt der
Autor in einem eigenen Kapitel. Da Paradoxe schwer rational erklärbar sind,
bekommt der Leser einige gut ausgesuchte Geschichten, Beispiele und Metaphern
vorgestellt, mit deren Hilfe er sich der Idee nähern kann.
Fazit
Das Werk enthält ein ausführliches Inhaltsverzeichnis, zwei kurze, aber
wohlsortierte Literaturverzeichnisse mit detaillierten Anregungen zum
Weiterlesen und eine Liste mit Anmerkungen. Es ist eine ausgezeichnete
Einstiegslektüre in dieses interessante Feld des philosophischen Denkens und
für ein breites Publikum verständlich.
Vorgeschlagen von Lothar Hitzges
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veröffentlicht am 09. August 2003 2003-08-09 09:27:04