Abschluss der Trilogie
Mit "Judastöchter" legt Markus Heitz nun den Abschluss seiner
deutschen Vampirgeschichte vor, die mit "Kinder des Judas" begann, in
"Judassohn" ihre Fortsetzung fand und nun mit
"Judastöchter" ihren Abschluss findet. Gleich vorweg gesagt, die
Kenntnis der Vorgänger Bücher ist nicht unbedingt nötig, um das neue Werk von
Markus Heitz zu lesen und zu verstehen. Zwar gibt es durchaus die ein oder
andere Anspielung auf vergangen Erlebtes, wesentliches wird aber in kurzen
Einschüben im Buch selbst noch einmal verdeutlicht.
Andererseits ergibt sich sicherlich ein kompletteres und vertrautes Bild dieses
eigenständigen Vampirkosmos, den Markus Heitz in den letzten Jahren erschaffen
und auf den Weg gebracht hat, wenn man die Trilogie im Gesamten kennt.
Hauptperson dieses dritten Bandes der Reihe ist Sia, eine uralte Vampirin und
ihres Zeichen eines der "Judaskinder", die bereits im ersten Band der
Trilogie eine tragende Rolle spielte. Sias Nachfahren sind Emma und Elena, das
wichtigste in Sias Existenz. Diese Kinder zu beschützen und den Fluch der
vampirischen Existenz von ihnen fern zu halten ist ihr Lebensinhalt.
Doch dann werden Emma und Elena entführt und Sia hat nur dann eine Chance, sie
wohlbehalten wieder bei sich zu haben, wenn sie im fernen Irland einige andere,
magische Wesen, sogenannte "Gestaltwandler" umbringt. Natürlich
erledigt sie den Auftragt, gerät dadurch aber zwischen die Fronten eines alten
Krieges und muss zudem erleben, dass die Entführer nicht gedenken, ihr Wort
wirklich zu halten.
Ein weiteres Mal also sammelt Sia ihre nicht unerheblichen Kräfte und tritt
gegen übermächtig scheinenden Gegner an, ein Kampf, der bis zur letzten Seite
des Buches ausgefochten werden wird.
Markus Heitz schreibt in gewohnt flüssigem, schnellen, bildhaften Stil und
legt, wie eigentlich in allen seinen Büchern, Wert auf eine überzeugende
Darstellung seiner Protagonisten. Dies ist um so mehr ein Qualitätsmerkmal
gerade dieses Buches, da er ja tatsächlich einen ganz eigen und in eigener
Weise ausgeprägten Kosmos von Vampiren, Gestaltwandlern und Werwesen erschafft,
in dem er in der Herleitung des Vampirismus und der konkreten Ausprägung andere
Wege geht als es aus der Darstellung in eher traditionelleren Vampirromanen
gewohnt ist. Vielfache Überliegerungen und Mythen hat Markus Heitz ausgewertet
und in sein Buch einfließen lassen. Somit setzt er eine ganz eigene Duftnote in
das Genre und erzählt überzeugend von dieser Parallelwelt neben der Welt der
ganz normalen Menschen.
Fazit
Spannend und mit einer durchdachten Geschichte führt Heitz überzeugend seine
Trilogie mit diesem Buch zu Ende. Schade nur, dass die Abstände des Erscheinens
der Bücher doch zeitlich weit auseinander liegen. Andererseits auch eine gute
Gelegenheit, die beiden Vorgänger des aktuellen Bandes noch einmal in Ruhe zu
lesen.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 07. Dezember 2010 2010-12-07 14:41:21